Organ Pipe Cactus

So abgelegen das Organ Pipe Cactus National Monument ist, so sehr lohnt es sich zu besuchen. Das Naturparadies zum Schutz der fast ausschließlich hier vorkommenden Orgelpfeifenkakteen befindet sich im äußersten Süden Arizonas und grenzt unmittelbar an Mexiko. Es umfasst ein beeindruckendes Stück Wüste.

Die Orgelpfeifenkakteen erinnern mit ihren säulenförmigen Zweigen in der Tat ein wenig an Orgelpfeifen. Zusammen mit den ebenfalls für die Region typischen Saguaros und zwei Dutzend weiteren Kakteenarten bilden die Gewächse einen regelrechten Wald, der die Ebenen und teilweise steilen Berghänge bedeckt.

Die beste und einfachste Möglichkeit, dieses karge Paradies zu erkunden, ist, indem man eine Fahrt auf einem der beiden Scenic Drives durch die unwegsame Wüste unternimmt, die jeweils in Höhe des Besucherzentrums beginnen. Der Ajo Mountain Drive durchquert im östlichen Teil des Naturschutzgebietes einen üppigen Wald aus Organ Pipes und Saguaros. Die Kakteen bedecken ganze Steilhänge, über denen sich schroffe Felsen erheben. Die 21 Meilen bzw. 34 Kilometer lange Straße ist unbefestigt und verheißt ein Erlebnis wilder Natur. Im Westteil des Organ Pipe Cactus National Monuments windet sich der ebenfalls unbefestigte Puerto Blanco Drive auf 66 Kilometern durch die bergige Landschaft.

Beide Scenic Drives sind über den Großteil ihrer Strecke Einbahnstraßen. Wer in die jeweiligen Abschnitte eingefahren ist, muss daher den vollständigen Loop abfahren und sich der Risiken bewusst sein, die die unbefestigten Pisten in der entlegenen Wüste mit sich bringen. Die Tour auf dem Ajo Mountain Drive dauert mindestens ein bis zwei Stunden, auf dem Puerto Blanco Drive ist man im besten Fall um die drei Stunden unterwegs. Dafür ist die Fahrt in beiden Fällen nicht nur ein Abenteuer an sich, sondern wird mit herrlichen Panoramen des wilden Landes belohnt.

An den Scenic Drives beginnen zudem einige der besten Wanderwege im Organ Pipe Cactus National Monument, auf denen man noch tiefer in die erstaunlich artenreiche Wüstenlandschaft eintaucht. Der äußerst wertvolle Lebensraum steht nicht ohne Grund seit 1976 als internationales Biosphärenreservat unter dem Schutz der Unesco. Das Monument ist zudem fast vollständig als Wildnisgebiet ausgewiesen und somit ein Naturschutzgebiet der strengsten Kategorie.

Beliebt sind etwa der Arch Canyon Trail, der Estes Canyon Trail und der Alamo Canyon Trail im östlichen Teil des Parks. Der – allerdings sehr entlegene – Senita Basin Loop durchquert ein Becken südlich der Puerto Blanco Mountains, wo neben Orgelpfeifenkakteen und Saguaros die seltenen Senita-Kakteen gedeihen.

Die große Entfernung des Organ Pipe Cactus National Monuments von bewohnten Gebieten beschert dem Park nicht nur vergleichsweise wenige Besucher, sondern auch außergewöhnlich dunkle Nächte. Das Monument eignet sich somit sehr gut für die nächtliche Himmelsbeobachtung. In der Wintersaison von Dezember bis Mitte April organisiert die Parkverwaltung dann und wann abendliche Programme für Besucher.

Anschließend lässt sich auf den beiden Campingplätzen des Parks, Twin Peaks Campground und Alamo Canyon Campground, gleich noch die Nacht unter dem weiten Himmelszelt verbringen. In verschiedenen Bereichen des Hinterlandes darf nach vorheriger Genehmigung, die das Besucherzentrum erteilt, ebenfalls ein Nachtlager aufgeschlagen werden.

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