Im Norden Kaliforniens befindet sich mit dem Lava Beds National Monument ein ganz besonderer Ort, der zu den bizarrsten Landschaften der USA gehört. Vulkanische Aktivität hinterließ auf halber Strecke zwischen dem Lassen Volcanic National Park und dem Crater Lake National Park eine unwirkliche Szenerie mit weitläufigen Schlackefeldern, Vulkankegeln und anderen Formationen.
Die touristischen Höhepunkte dieses Schutzgebietes sind jedoch seine unterirdischen Lavaröhren. Ströme von Lavagestein formten regelrechte Tunnel, wenn ihre Oberfläche aushärtete und der glühende Kern allmählich abfloss. Mehrere hundert dieser Lava Tubes entstanden auf diese Weise.
Einige der spektakulärsten Hohlräume erreicht man auf der Cave Loop Road unweit des Besucherzentrums. Die Rundstraße führt zu etwa zwei Dutzend Lavaröhren, die auf eigene Faust erkundet werden können. Darunter sind zum Beispiel sehenswerte Exemplare wie die Golden Dome Cave, die Sentinel Cave oder die Blue Grotto Cave. Imposant ist auch die Indian Well Cave gegenüber vom Visitor Center.
Dabei sollte man vorsichtig sein, denn die Oberflächen der Röhren sind spitz und scharfkantig. Vor allem an engen und niedrigen Stellen besteht Verletzungsgefahr. Eine Jacke und Kopfbedeckung erweisen sich da als sehr hilfreich. Zumal es in den unterirdischen Gängen auch recht kühl ist. Da absolute Dunkelheit herrscht, sobald man sich vom Höhleneingang entfernt hat, ist auch eine Lichtquelle unabdingbar, wenn man die teilweise mehrere hundert Meter langen Röhren erforschen möchte.
Wem das zu unheimlich ist, dürfte in der Skull Cave besser aufgehoben sein. Die 180 Meter lange Röhre ist sehr weit und luftig. Am bequemsten indes bekommt man in der Mushpot Cave einen Einblick in die Welt der Lava Tubes, ohne viel Abenteuerlust an den Tag legen zu müssen. Nur einen Steinwurf vom Besucherzentrum entfernt, ist die Mushpot Cave eigens für Besucher erschlossen und mit einem festen Boden sowie Beleuchtung versehen.
Nicht alle Höhlen sind jederzeit zugänglich. Zum Schutz von Fledermauspopulationen sind viele Lava Tubes zeitweise gesperrt. Unabhängig davon benötigt man für einen Höhlenbesuch ein Permit, das kostenlos im Visitor Center erhältlich ist.
Auch wenn die Lava Tubes die unbestrittenen Protagonisten dieses einzigartigen Naturschutzgebiets sind, sollte man auch den vulkanischen Formationen an der Oberfläche mit Aschne- und Schlackekegeln und weitläufigen Lavafeldern etwas Aufmerksamkeit schenken. In dieser unwirtlich wirkenden Landschaft sind überraschend viele Tierarten heimisch. Dank des benachbarten Wildschutzgebietes Tule Lake kommen hier zahlreiche Vogelarten vor.