Das vor den Toren von Baltimore gelegene Fort McHenry ist weit mehr als eine Sehenswürdigkeit. Mancher Einwohner verehrt die Befestigungsanlage für ihre historische Rolle beim Schutz der Stadt. Und auch auch im Hinblick auf die USA im Ganzen ist das Fort von enormer Bedeutung. Daher steht es heute als National Monument and Historic Shrine unter besonderem Schutz.
Die aus Backsteinen erbaute Verteidigungsanlage mit ihrem markanten fünfeckigen Grundriss stammt aus den Jahren 1798 bis 1800. Seine größte Bewährungsprobe hatte das Fort schon bald im Britisch-Amerikanischen Krieg zu bestehen, als es die britische Marine am 13. und 14. September 1814 über Stunden unter Beschuss nahm, um den Hafen Baltimores zu entern. Trotz dieses massiven Angriffs, den die erbitterte Gegenwehr der Amerikaner vereitelte, erlitt das Fort nur geringe Schäden. Da auch spätere Attacken ausblieben, zeigt sich die Festungsanlage heute in originalgetreuem Zustand.
Die Ereignisse finden sich sogar in der amerikanischen Nationalhymne „The Star-Spangled Banner“ wieder. Den Text verfasste Fracis Scott Key voller Erleichterung und Dankbarkeit darüber, dass die amerikanische Flagge auch nach dem Bombardement noch stolz über dem Fort McHenry wehte. Jenes Sternenbanner, damals noch aus 15 Sternen und 15 Streifen bestehend, ist heute übrigens nach einer aufwendigen Restaurierung im National Museum of American History in der Bundeshauptstadt Washington zu bewundern.
Da die Nationalhymne im Selbstverständnis der Amerikaner eine enorme Rolle spielt, kennt die Geschichte dazu buchstäblich jedes Kind; entsprechend bekannt und populär ist das Fort McHenry. Jedes Jahr zählt der historische Ort mehrere Hunderttausend Besucher, was es zu einer der bedeutendsten Attraktionen Baltimores macht. Erkunden kann man die Anlage auf eigene Faust. Angeboten werden aber auch diverse Rangerprogramme.
Das Fort wurde zu Ehren von James McHenry benannt. Der Politiker war einer der Unterzeichner der Verfassung der Vereinigten Staaten und diente unter den Präsidenten George Washington und John Adams als Kriegsminister.