Das Cedar Breaks National Monument ist ein Ort, an dem Mutter Natur wahrlich alle Register gezogen hat. Es liegt in den Bergen oberhalb der Stadt Cedar City im Südwesten Utahs und bildet gewissermaßen das westliche Gegenstück zum wesentlich bekannteren Bryce Canyon. Auch hier finden sich bizarre Gesteinssäulen, die in einer geradezu verschwenderischen Pracht und Vielfalt aus den steilen Abhängen emporwachsen.
Wie auch im Bryce Canyon, taucht im Gestein enthaltenes Eisenoxid die Zinnen, Türme und Nadeln, die man gemeinhin als Hoodoos bezeichnet, in ein bisweilen kräftiges Rot. Mit dem berühmten Nationalpark hat Cedar Breaks überdies gemein, dass man Aussichtspunkte und Wanderwege über einen Scenic Drive erreicht, der in etwa der Abbruchkante folgt. Die Straße ist allerdings im Winter, der hier oben auch mal bis Mitte Mai dauern kann, für Autoverkehr geschlossen, was die Möglichkeiten für den normalen Durchschnittsbesucher dann doch einschränkt.
Sobald der reichliche Schnee jedoch geschmolzen und die Zufahrt wieder geöffnet ist, erwartet einen hier oben ein unvergleichliches Paradies. Unzählige Wildblumen verwandeln die Bergwiesen im Frühjahr in ein riesiges Blütenmeer. Übertreffen lässt sich dieser Anblick nur noch von den Panoramen, die sich von den gut erschlossenen Aussichtspunkten des Monuments bieten. Wandert man auf einem der hier beginnenden Wanderwege durch das Schutzgebiet, erlebt man schließlich eine fast schon intime Begegnung mit Cedar Breaks und taucht so richtig in die beeindruckende Landschaft ein.
Insgesamt erstreckt sich die Abbruchkante, von der der Abhang bis zu 600 Meter tief abfällt, über rund fünf Kilometer. Ein gutes Stück davon lässt sich auf dem Ramparts Trail zurücklegen, der am Point Supreme mit dem dortigen Besucherzentrum beginnt und der Kante in westlicher Richtung folgt. Der Wanderweg führt zum Spectra Point und weiter zum Ramparts Point. An diesen Aussichtspunkten darf man sich auf ein vollständiges Panorama von Cedar Breaks freuen.
Wer dann noch Kraft, Lust und ausreichend Zeit hat, kann den Trail bis zum Bartizan (deutsch in etwa Erkertürmchen) fortsetzen. Am Ende des Wanderweges warten zwei zerbrechlich wirkende Steinbögen, denen die Erosion früher oder später allerdings den Garaus machen wird. Der rötliche Kalkstein, der die Gegend dominiert, hat den Kräften der Natur nichts entgegenzusetzen.
Die gute Nachricht ist indes, dass sich hierdurch das Aussehen des Parks stets wandelt und es sich lohnt, dem Cedar Breaks National Monument nach einiger Zeit erneut einen Besuch abzustatten.