Wer sich für Geschichte interessiert und auch noch etwas für Superlative übrig hat, sollte sich auf keinen Fall das Castillo de San Marcos National Monument entgehen lassen. Es umfasst nichts weniger als die älteste gemauerte Festungsanlage der kontinentalen USA. Errichtet wurde sie, um St. Augustine, die älteste Stadt der USA europäischen Ursprungs, gegen Angriffe zu verteidigen.
St. Augustine wurde bereits 1565 von spanischen Entdeckern gegründet und seitdem von mehreren hölzernen Befestigungsanlagen geschützt, die sich alle als nicht dauerhaft erwiesen. Ein massives Fort war vonnöten, und so baute man das Castillo de San Marcos von 1672 bis 1695. Obwohl es im Laufe der Jahrhunderte unter der herrschaft verschiedener Mächte stand und mehrfach umgebaut und erweitert wurde, ist es im Kern in seinem ursprünglichen Zustand erhalten.
Der Grundriss ist einfach und geradlinig. Er besteht aus einem von Mauern umgebenen Rechteck, an dessen Enden sich jeweils mächtige Bollwerke befinden. Die gewaltigen, aus Muschelkalk errichteten Mauern galten zur Zeit der Erbauung als bombensicher. Bei einem Rundgang bemerkt man nicht nur die enormen Dimensionen, sondern auch Einflüsse, die die verschiedenen Nationen, die das Fort im Laufe seiner wechselvoller Geschichte beherrschten.
Die Geschicke des Castillo de San Marcos bestimmten neben der spanischen Krone mit einer zwischenzeitlichen Episode der britischen Monarchie die Vereinigten Staaten, die das Fort im Jahr 1821 zusammen mit Florida von Spanien übertrag bekamen. Während des Bürgerkriegs stand es vorübergehend unter der Einfluss der Konföderation, bevor die Vereinigten im Jahr 1862 wieder die Kontrolle erlangten und es im Jahr 1900 schließlich außer Betrieb nahmen.
1924 angesichts seiner enormen historischen Bedeutung als National Monument unter besonderen Schutz gestellt, ist das Castillo de San Marcos ein bedeutender Teil des größer gefassten St. Augustine Historic District. Das Ensemble zählt zu den herausragenden Attraktionen im Sunshine State.
Zu den Erlebnissen auf dem Castillo de San Marcos gehören Demonstrationen historischer Waffen. An den Wochenenden werden Kanonen oder Musketen abgefeuert. Bei einem Spaziergang durch die weitläufige Befestigungsanlage trifft man auf Ranger und Freiwillige in zeitgenössischer Montur, die nur darauf warten, mit Gästen ins Gespräch zu kommen und Fragen zu beantworten.