Aztec Ruins

Unscheinbar liegen sie da, die Aztec Ruins im Norden New Mexicos. Und doch sind die Spuren einer längst vergangenen Hochkultur in dem kleinen Städtchen Aztec so bedeutsam, dass sie nicht nur im Jahr 1923 als Nationalmonument unter Schutz gestellt wurden, sondern sogar einen Eintrag in die Weltkulturerbeliste der Unesco erhielten. Geschichtsinteressierten verheißen die Aztec Ruins einen bemerkenswerten Leckerbissen.

Das Monument bewahrt die Reste eines mehr als 900 Jahre alten Gebäudekomplexes. Während der Großteil der Ruinen unter schützendem Erdreich verborgen ist, sind einige der historischen Bauwerke für die Besucher des Monuments zugänglich. Ein 800 Meter langer Rundweg führt unter anderem durch die West Ruin, die sich in einem überraschend guten Erhaltungszustand präsentiert.

Das Dach dieser Ruine wird teilweise noch von Hölzern getragen, die ihre Erbauer vor vielen Jahrhunderten einbauten. Auch einige Räume sind noch in ihrem Ursprungszustand erhalten. An manchen Stellen ist sogar noch der verwendete Mörtel vorhanden. Spätestens wenn man darin einen Fingerabdruck entdeckt, fühlt man sich den antiken Baumeistern irgendwie ganz nah.

Ein weiteres imposantes Bauwerk ist die Großen Kiva, eine der bedeutendsten Stationen an dem Rundweg. Zwar handelt es sich lediglich um eine Rekonstruktion. Doch mit einem Durchmesser von etwa 13 Metern ist das halb in die Erde eingelassene Bauwerk der größte und älteste Nachbau seiner Art. Er vermittelt einen authentischen Eindruck davon, wie sich hier einstmals das Leben zugetragen haben könnte.

Vertiefen lässt sich dieses Erleben anhand unzähliger Fundstücke, die in den Aztec Ruins geborgen wurden und im Museum des Besucherzentrums ausgestellt sind. Ein viertelstündiges Video mit Erläuterungen von Archäologen ordnet die geschichtlichen Zusammenhänge ein. Dabei kommen auch Angehörige der Navajo zu Wort. Mitglieder dieses Stamms leben als Nachfahren der Pueblo-Kultur bis heute in der Region. Für sie sind Relikte wie die Aztec Ruins von besonderem Wert.

Die einstige Siedlung befindet sich übrigens nicht weit von dem damaligen Mittelpunkt der Pueblo-Kultur, dem Chaco Canyon, entfernt. Diese bewundernswerte Ansammlung von Ruinen, heute geschützt als Chaco Culture National Historical Park, teilt sich den Welterbetitel mit den Aztec Ruins und ist eine ideale Ergänzung. Im Gegensatz zu den nur 1,3 Quadratkilometern umfassenden Aztec Ruins erstreckt sich der Chaco Canyon über viele Kilometer und wirft einen mit weitläufigen Bauwerken und seiner imposanten Landschaft förmlich um.

Wer sich für Archäologie im Allgemeinen oder die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner im Besonderen interessiert, kommt weder an den Aztec Ruins noch am Chaco Culture National Historical Park vorbei. Dazu passt als ideale Ergänzung außerdem der ebenfalls ganz in der Nähe gelegene Mesa Verde National Park.

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