Die Lakes to Locks Passage ist eine Tourismusstraße im Nordosten des Bundesstaates New York, die verschiedene historische Wasserstraßen miteinander verbindet und ganz nebenbei durch eine herrliche Landschaft verläuft. Das einzigartige Zusammentreffen von Natur und Historie brachte der Route, die auch als Lakes to Locks National Scenic Byway bekannt ist, die prestigeträchtige Würdigung als All-American Road ein.
Auf rund 230 Meilen folgt die Lakes to Locks Passage einem durchgängigen Wasserweg von Albany bis zur kanadischen Grenze, bestehend aus dem Oberlauf des Hudson River, dem Champlain Canal, den malerischen Seen Lake George und Lake Champlain, dem Richelieu River und schließlich dem Chambly Canal. Allein die Vielzahl der Gewässer lässt sofort die Möglichkeiten erahnen, bei einer Reise Abenteuer in Hülle und Fülle zu erleben. Hinzu kommen traumhafte Landschaften wie etwa im Adirondack Park oder hübsche kleine Städte, in denen es wiederum jede Menge zu entdecken gilt.
Die Route führt über mehr oder weniger gut ausgebaute Nebenstraßen. Eine gemütliche Geschwindigkeit ist hier angesagt, schon allein, um möglichst keine der Sehenswürdigkeiten zu verpassen, die sich aneinanderreihen. Als Ausgangspunkt eines Road Trips auf dem Lakes to Locks Scenic Byway empfiehlt sich Albany, dem man mit seinem kulturellen Reichtum gern etwas mehr Zeit widmen sollte, bevor es in Richtung Norden auf eine abwechslungsreiche Reise geht, für die man ruhig einige Tage einplanen sollte.
Den Auftakt macht der historische Erie Canal, der in Waterford in Höhe der Mündung des Mohawk River in den Hudson River einmündet. Das Waterford Harbor Visitor Center ist genau der richtige Ort, um sich sich über den Kanal zu informieren. Von hier starten auch Bootsausflüge. Natürlich kann man sich auch ein Kajak mieten und die Gewässer der Umgebung auf eigene Faust erkunden.
Auf dem Weg nach Norden, der dem Hudson River folgt, wartet nur ein paar Meilen weiter mit dem Saratoga National Historical Park einer der historisch bedeutsamsten Orte der Region. Der Austragungsort der Schlachten von Saratoga im Herbst 1777 markierte den Wendepunkt im amerikanischen Revolutionskrieg zugunsten der Vereinigten Staaten.
Weitere bedeutende Attraktionen im Verlauf der Lakes to Locks Passage sind das Fort Ticonderoga, eine Militäranlage aus dem 18. Jahrhundert mit sternförmigem Grundriss, die Crown Point State Historic Site mit den Ruinen eines weiteren Forts aus jener Zeit oder die Ausable Chasm. Letztere ist eine sehr beeindruckende Schlucht, die zwar wenig mit dem berühmten Grand Canyon gemein hat, aber gern als solcher der Adirondacks bezeichnet wird. In jedem Fall gilt sie als eines der Juwelen der Region schlechthin und ist eine Entdeckung wert.
Überhaupt ist der Adirondack Park, an dessen östlichem Rand die Lakes to Locks Passage verläuft, mit Naturschönheiten gesegnet. So wird etwa der Lake George von malerischen Bergketten eingerahmt. Von Aussichtspunkten wie etwa dem Gipfel des Buck Mountain östlich oder dem Cat Mountain westlich des langgestreckten Gewässers bieten sich traumhafte Panoramen, die in Erinnerung bleiben. Wer beim Anblick auf dem See kreuzender Dampfer Lust auf eine Schiffstour bekommt, findet wiederum unzählige Optionen, ohne lange suchen zu müssen. So kann man beispielsweise vom Hafen des Ortes Lake George zu einem Ausflug aufbrechen. Die Touren sind sehr beliebt.
Lake George selbst mit seinem schönen Strand und vielen Restaurants und Geschäften ist wie geschaffen für einen Spaziergang. Direkt am Hafen befindet sich das als Museum zugängliche Fort William Henry. Es wurde anlässlich des Siebenjährigen Krieges in Nordamerika im Jahr 1755 errichtet und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Lake George. Viel zu sehen und erleben gibt es auch in den rund 30 anderen Orten im Verlauf der Lakes to Locks Passage. Namhafte Städte und Dörfer sind etwa Fort Edward und Fort Ann im Süden, Ticonderoga in der Mitte oder Plattsburgh im Norden.
Ist das Ende der Route an der US-kanadischen Grenze erreicht, hat man die Qual der Wahl. Auf der Interstate 87 geht es zügig zurück in Richtung Albany. Alternativ lohnt sich die Weiterreise durch das östlich des Lake Champlain gelegene Vermont mit seiner malerischen Landschaft. Nicht zuletzt bietet sich ein Abstecher in die Provinz Quebec an. Der Scenic Byway findet auf der kanadischen Seite in Form der Tourismusstraße Route du Richelieu eine Fortsetzung in nördlicher Richtung bis zum Sankt-Lorenz-Strom. Auch die sehenswerte Metropole Montréal ist gerade einmal eine Autostunde entfernt.