Marsh-Billings-Rockefeller National Historical Park

Einen interessanten Mix aus Natur und Historie verspricht der Marsh-Billings-Rockefeller National Historical Park. Der erste und einzige Nationalpark im Bundesstaat Vermont widmet sich der Entwicklung von Naturschutz und verantwortungsvoller Landwirtschaft in den Vereinigten Staaten. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 ist der Park einer der touristischen Anziehungspunkte im Herzen des grünen Staates.

Am Rand der Ortschaft Woodstock gelegen, gibt es in dem Park dann auch reichlich Wald, Kulturlandschaft und historische Relikte zu entdecken. Kernstück ist eine herrschaftliche Villa, in der der Diplomat und Schriftsteller George Perkins Marsh seine Kindheit verbrachte. Marsh gilt vielen als erster Umweltschützer Amerikas. Vieles über den Mann, der in seinem Hauptwerk „Man and Nature“ zahlreiche Zusammenhänge zwischen dem Wirken des Menschen und Beeinträchtigungen der Umwelt ins Bewusstsein rückte, erfährt man bei einer Führung durch das 1805 errichtete und in der Folge mehrfach erweiterte Bauwerk.

Im Namen des Marsh-Billings-Rockefeller National Historical Parks findet sich mit dem Umweltschützer Frederick Billings ein weiterer Protagonist wieder, der die Gegend prägte. Er gründete im Jahr 1871 die Billings Farm am Rande des heutigen Parks. Der historische Bauernhof östlich der State Route 12 ist ein Freilichtmuseum, das einen authentischen Einblick in die Tierhaltung und Milchwirtschaft des 19. Jahrhunderts vermittelt. Betrieben wird es von der Woodstock Foundation, die mit dem National Park Service kooperiert.

Ebenfalls gewürdigt wird Frederick Billings‘ Enkeltochter Mary, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Laurance Rockefeller darauf hinwirkte, das Vermächtnis in Form eines Nationalparks zu bewahren. Rockefeller selbst hat sich ebenfalls in mancherlei Hinsicht um den Naturschutz verdient gemacht. Das Mitglied der einflussreichen Rockefeller-Familie erwarb in verschiedenen Bundesstaaten Ländereien, die er dann spendete, um bestehende Schutzgebiete zu vergrößern.

Neben dem Marsh Billings House und der Billings Farm lohnt sich ein Spaziergang durch den sich weit in westlicher Richtung erstreckenden Nationalpark. Alte Kutschenrouten (Carriage Roads) wurden in Wanderwege umfunktioniert, auf denen man in das Hinterland des Schutzgebiets vordringt. Der wichtigste Trail in diesem Sinn ist die Mountain Road, die zu einem hübschen See namens The Pogue führt. Auf der Mount Tom Road lässt sich der gleichnamige Berg erklimmen, um einen schönen Ausblick über die Umgebung zu erleben.

Ein hübsches Kleinod ist die Middle Covered Bridge, die unweit des Parks den Ottauquechee River überspannt. Sie ist eine von gleich mehreren überdachten Brücken entlang des Flusses. Nur ein paar Kilometer flussaufwärts befindet sich an der tiefsten Schlucht Vermonts überdies der Quechee State Park, der sich mit dem Marsh-Billings-Rockefeller National Historical Park sehr gut kombinieren lässt.

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