Von den State Parks in der näheren Umgebung der Kleinstadt Ithaca in der Region der Finger Lakes gilt der Robert H. Treman State Park als derjenige, den man auf gar keinen Fall verpassen sollte. Wenngleich sich die anderen Ausflugsziele der Gegend ebenfalls lohnen, ist das Schutzgebiet mit seiner beeindruckenden Schlucht und mehreren Wasserfällen dann nämlich doch noch ein wenig spektakulärer.
Herzstück des Parks ist die Enfield Glen, eine atemberaubende Schlucht, durch die sich der Enfield Creek seinen Weg bahnt. Zu den herausragenden Naturwundern in ihrem Verlauf zählen die Lucifer Falls, einer der schönsten Wasserfälle der Region. Der wasserreiche Enfield Creek stürzt sich hier kraftvoll tosend stolze 35 Meter in die Tiefe. Auf dem Gorge Trail, der sich durch die zerklüftete Schlucht windet, lässt sich das imposante Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln hautnah miterleben.
Der Wanderweg schmiegt sich an den Rand der teilweise tiefen und engen Schlucht mit steilen Wänden und lässt sich durchaus als technische Meisterleistung attribuieren. Eine Tour auf dem Gorge Trail ist daher unverzichtbarer Bestandteil jedes Besuchs im Robert H. Treman State Park. Eine gute Idee ist es, den Gorge Trail mit dem Rim Trail zu einem Rundkurs zu verbinden. Auf diese Weise erlebt man das atemberaubende Innere der Schlucht ebenso wie beeindruckende Ausblicke.
Die reichlich sieben Kilometer lange Strecke führt schließlich auch an den Lower Falls vorbei, einer weiteren unverzichtbaren Attraktion im Robert H. Treman State Park. Auch bekannt als Enfield Falls oder Treman Falls, ist der östlichste Wasserfall des Parks mit zehn Metern Fallhöhe und einer stattlichen Breite eine ausgesprochene Augenweide. Direkt zu seinen Füßen ist der Enfield Creek zu einem großen Wasserbecken aufgestaut, das in der Sommerzeit bei Wasserratten außerordentlich beliebt ist.
Ohnehin ist das Sommerhalbjahr der beste Zeitraum, um den Robert H. Treman State Park zu entdecken. Zwar ist der Park das ganze Jahr über geöffnet, doch sind die meisten Trails in der kalten Jahreszeit aus Sicherheitsgründen geschlossen. Neben seinen Naturschätzen bewahrt der Park auch einige historische Zeitzeugnisse, allen voran die Old Mill an der westlichen Parkzufahrt. In der Getreidemühle aus dem Jahr 1839, die sich die Wasserkraft des Fish Kill Creek zunutze machte, kann man bei einem Rundgang ihre Funktionsweise nachvollziehen.
Benannt ist der Park nach dem Bankier Robert H.Treman, der das Land rings um die Lower Falls im Jahr 1915 kaufte. Einige Zeit später schenkte er dieses Areal und die Schlucht der Buttermilk Falls ganz in der Nähe dem Staat New York. Der Staat stellte die Flächen unter Schutz, erweiterte sie und machte sie als Robert H. Treman State Park und Buttermilk Falls State Park der Allgemeinheit zugänglich. Beide Parks sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt und lassen sich hervorragend miteinander verbinden.