Mackinac Island

Mackinac Island ist ein traumhafter Ort in jeder Hinsicht. Die kleine Insel in der Straße von Mackinac, die den Michigansee mit dem Huronsee verbindet, ist landschaftlich äußerst reizvoll und ein charmantes Juwel, das seine Historie so authentisch bewahrt hat, dass die Zeit tatsächlich stehengeblieben zu sein scheint. Es ist somit kein Wunder, dass Mackinac Island zu den beliebtesten Ausflugszielen in Michigan gehört.

Die allermeisten Besucher reisen mit der Fähre an. Verbindungen gibt es von Mackinaw City und St. Ignace. Auf der Insel angekommen, eröffnet sich unvermittelt eine andere Welt. Durch die Straßen des hübschen Hauptortes, der sich rings um den Hafen erstreckt, fahren keine Autos. Man ist mit Fahrrädern und hoch zu Ross unterwegs, und natürlich kann man sich als Besucher auch mit Pferdekutschen chauffieren lassen. Ein Anblick, der im Land der automobilen Mobilität geradezu verblüfft und gleichzeitig die auf der Insel herrschende Gemütlichkeit unterstreicht.

Die Main Street und die Market Street verströmen mit ihren hübschen gepflegten Häusern ein einladendes Ambiente, das man spontan in Neuengland verorten würde. Hier lässt es sich hervorragend flanieren, und bei einem Spaziergang entdeckt man gewiss das eine oder andere Andenken und kann Ausschau halten nach Möglichkeiten zum Einkehren. Doch zuvor sollte man sich selbst in den Sattel schwingen und eine Radtour über die Insel unternehmen. Mit gerade einmal elf Quadratkilometern Fläche sind die Entfernungen auf der Insel nicht allzu groß. Zu entdecken gibt es dafür umso mehr.

Mehr als einhundert Kilometer an Trails führen durch eine facettenreiche Landschaft mit Wäldern, Höhlen und spektakulären Felsen. Ein Muss ist der Arch Rock, ein natürlicher Steinbogen an der Ostküste und eines der meistfotografierten Naturwunder der Insel. Doch auch andere Orte mit teils bizarren Namen wie Devil’s Kitchen, Skull Cave, Eagle Point Cave oder Soldier’s Garden sind verlockende Ziele.

Nicht nur wer eine Unterkunft sucht, sollte sich dem Grand Hotel zuwenden, denn es ist eine der historischen Kostbarkeiten, die Mackinac Island so besonders machen. Das vornehme Hotel stammt aus dem 19. Jahrhundert und wirbt damit, über die größte Veranda der Welt zu verfügen. Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten waren hier schon zu Gast, darunter mehrere US-Präsidenten, der Schriftsteller Mark Twain oder der Erfinder Thomas Alva Edison.

Viele Gäste des Hotels kamen seinerzeit, um den auf der Insel befindlichen Nationalpark zu besuchen. Der Mackinac National Park wurde 1875 errichtet und war damit nach dem Yellowstone National Park der zweite Nationalpark der USA. Er wurde 20 Jahre später allerdings in den Mackinac Island State Park umgewandelt, der sich noch heute über den Großteil der Insel erstreckt und mit historischen Örtlichkeiten und beeindruckenden Höhlen und Felsformationen ein Besuchermagnet ist.

Zu den geschichtsträchtigen Schauplätzen des Parks zählen neben dem Fort Mackinac, das die Briten im 18. Jahrhundert als Befestigungsanlage zur Kontrolle der Straße von Mackinac errichteten, das Mackinac Island Battlefield, auf dem während des amerikanischen Revolutionskrieges im Jahr 1814 eine Schlacht tobte, oder das rekonstruierte Fort Holmes auf dem höchsten Punkt der Insel.

Die Mission Church im Südosten von Mackinac Island ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1829 erbaut, ist sie eine der ältesten Kirchen Michigans und gilt als schönstes Beispiel im Staat für den für den eher in Neuengland typischen kolonialen Kirchenstil. Weitere wertvolle Bauwerke des Parks sind unter anderem das Mission House aus dem Jahr 1825, das um 1846 errichtete Geary House oder das Governor’s Mansion, das mit dem Baujahr 1901 schon deutlich jünger, aus heutiger Sicht aber historisch ist. Es dient dem Gouverneur von Michigan nach wie vor als Feriendomizil.

Weitere Schmuckstücke, auf die man ein Auge werfen sollte, sind etwa das Haus der American Fur Company, das McGulpin House und das Biddle House sowie der benachbarte Benjamin Blacksmith Shop. Sie alle beherbergen kleine Museen, die Schmiede ist darüber hinaus von ganz praktischer Bedeutung. Da private Autos von Mackinac Island verbannt sind und sich Pferde großer Beliebtheit erfreuen, sind die Vierbeiner hier regelmäßig zum Hufbeschlag zu Gast. Mit etwas Glück kann man dem Schmied bei der anspruchsvollen Tätigkeit über die Schulter schauen.

Kunstfreunde sollten sich das Richard & Jane Manoogian Mackinac Art Museum nicht entgehen lassen. Im Jahr 1837 als Gästehaus für Besucher der Indian Agency erbaut, stellt das Museum Kunstwerke aus, die die Insel und ihre Umgebung zum Gegenstand haben. Als eines von zahlreichen Bauwerken auf der Mackinac Island steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Das gesamte Eiland steht genießt dem Jahr 1960 als National Historic Landmark bundesweiten Schutzstatus.

In der ersten Junihälfte ist die Insel Schauplatz des alljährlichen Fliederfests (Mackinac Island Lilac Festival). Höhepunkt ist eine große Parade, deren Festwagen von Pferden gezogen werden und ein Erlebnis von absolutem Seltenheitswert verspricht. Pferde sind bei Festumzügen in den USA heutzutage die Ausnahme. Im Juli ist Mackinac Island außerdem das Ziel von zwei der längsten Süßwasser-Segelregatten der Welt – des Port Huron to Mackinac Boat Race und des Chicago Yacht Club Race to Mackinac. Diebeiden Rennen mit insgesamt über 500 teilnehmenden Booten sind eine langjährige Tradition, die bis in die 1920-er Jahre zurückreicht.

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