Das Four Corners Monument ist eine der skurrileren Sehenswürdigkeiten der Vereinigten Staaten. Obwohl nur aus einer kleinen Plakette und allerlei touristischem Beiwerk bestehend, pilgern jedes Jahr unzählige Schaulustige zu dem Punkt, an dem die Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Colorado und Utah aneinanderstoßen. Als einziges Vierländereck der USA ist dieser Ort dann doch irgendwie ein ganz besonderer.
Verlockend ist die Aussicht, sich genau auf die Plakette zu stellen, die den Schnittpunkt der Grenzlinien zwischen den vier Anrainerstaaten markiert. Freunden und Bekannten kann man fortan berichten, sich gleichzeitig in vier Bundesstaaten aufgehalten zu haben. So manches Selfie dient als entsprechendes Beweisfoto und Erinnerung. Auf seinen persönlichen Moment muss man mitunter allerdings eine Weile warten. Denn das Four Corners Monument ist häufig dicht belagert von Touristen aus aller Welt, die sich dieses Gefühl nicht entgehen lassen wollen.
Da fällt dann auch der erhobene Eintritt nicht wirklich ins Gewicht. Das Four Corners Monument befindet sich auf dem Territorium der Navajo Nation, die das Areal als Tribal Park vermarktet und die Einnahmen gut gebrauchen kann. Das Monument ist schlicht gestaltet, strahlt aber in der für Sehenswürdigkeiten in Amerika typischen Weise eine enorme Symbolkraft aus. Auf den Schnittpunkt zulaufende Linien markieren den Grenzverlauf, und im Staatsgebiet der jeweiligen Anrainer sind deren Namen und Wappen in den Boden eingelassen.
Von besonderer Symbolik ist der vierteilige Schriftzug „Four States – here meet – in freedom – under God“, von dem auf jeden Staat zwei Wörter entfallen. Sie lassen sich in beliebiger Reihenfolge lesen und ergeben dennoch immer Sinn. Stärker hätte man die gleichberechtigte Stellung der vier Anrainer an diesem Ort kaum ausdrücken können.
Rings um den Mittelpunkt des Monuments laden Sitzgelegenheiten ein, den Moment zu genießen. In einem kleinen Besucherzentrum erfährt man Hintergründe zu dem Land der Navajo und der Geschichte dieses besonderen Ortes. An Verkaufsständen kann man traditionelles Kunsthandwerk erstehen oder leckerer Snacks wie das legendäre Navajo Frybread naschen.
Lange Zeit war übrigens nicht genau geklärt und Gegenstand zahlreicher Kontroversen, ob der Grenzverlauf überhaupt richtig vermessen ist und wo sich der konkrete Schnittpunkt befindet. Im Jahr 1912 einigte man sich schließlich auf den Standort, an dem sich das heutige Four Corners Monument befindet. Die gesamte Region ist nach diesem Ort benannt und überall in den USA als Four Corners bekannt.