New Bedford

New Bedford ist eine Hafenstadt im Südosten von Massachusetts, die man ruhig näher unter die Lupe nehmen sollte. Im 19. Jahrhundert ein Zentrum des Schiffbaus und vor allem des Walfangs, in dem ein Teil des berühmten Romans Moby-Dick handelt, schaut man auf eine lange Tradition zurück. Festgehalten wird sie an Orten wie dem New Bedford Whaling National Historical Park, der sich über Teile der historischen Innenstadt erstreckt und mit Leben erfüllt.

Kernstück des Parks und zugleich die Hauptattraktion der Stadt ist das New Bedford Whaling Museum, das anhand eines maßstabsgetreuen Walfangschiffes und verschiedenen Ausstellungen mit der Geschichte und Bedeutung der Walfangindustrie vertraut macht. Diesem Wirtschaftszweig verdankt New Bedford eine Menge. Walöl wurde seinerzeit unter anderem verwendet, um Öllampen zu betreiben. Die Stadt trägt daher stolz den Beinamen „City that lit the world“ („Stadt, die die Welt erleuchtete“).

Das Walfangmuseum ist das größte und bedeutendste Museum seiner Art der USA und auf jeden Fall ein Muss bei einer Stippvisite. Darüber hinaus widmet sich der Park, der sich über 13 Straßenblocks erstreckt, auf vielfältige Weise Themen, die sich in der Geschichte New Bedfords kreuzten, darunter die Einwanderung, die Geschichte der Sklaverei und die Bewegung zur Befreiung von Sklaven, die Architektur der Stadt und anderes mehr.

Am besten verschafft man sich im Besucherzentrum des Parks, das im historischen Old Third District Courthouse aus dem Jahr 1853 untergebracht ist, einen Überblick, bevor man durch die hübschen mit Kopfsteinpflaster versehenen Straßen durch die sehenswerte Innenstadt spaziert und ihre traditionsreichen Orte unter die Lupe nimmt. Dabei führt am U.S. Customhouse aus dem Jahr 1834 und an der altehrwürdigen Kapelle Seamen’s Bethel ebenso kein Weg vorbei wie am Nathan and Polly Johnson House oder dem Rotch-Jones-Duff House and Garden Museum. Am besten nimmt man an einer der geführten Touren teil, die in den Sommermonaten angeboten werden.

Im Hafen liegt mit dem Schoner Ernestina-Morrissey ein historisches Juwel. Das 1894 gebaute Schiff kam beim Fischfang vor der Küste Neufundlands zum Einsatz und ist das letzte seiner Art, das heute noch existiert. Passend zum maritimen Erbe der Stadt erfährt man im New Bedford Fishing Heritage Center alles zur Geschichte der Fischerei der Region im Allgemeinen. Weitere bedeutende Museen sind das Art Museum, das Museum of Glass oder das Fort Taber-Fort Rodman Military Museum. Die Stadt beherbergt noch einige weitere Sehenswürdigkeiten.

Allein für die Museen New Bedfords kann man gut und gerne einen ganzen Tag einplanen. Die 1652 von englischen Kolonisten gegründete Siedlung ist heute eine moderne Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern und bietet genügend Annehmlichkeiten, um einen Aufenthalt auszudehnen, zumal es jenseits der Mündungsbucht des Acushnet Rivers in Fairhaven noch mehr zu entdecken gibt. Die Stadt befindet sich eine gute halbe Autostunde von Providence und etwa eine Stunde von Boston entfernt und macht als Bestandteil einer Städtereise eine gute Figur. Von New Bedford aus kann man schließlich direkte Fähren nach Martha’s Vinyard und Nantucket nehmen, zwei der zauberhaftesten Inseln der USA.

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