Mit den San Antonio Missions wartet die texanische Metropole San Antonio mit einem einzigartigen kulturhistorischen Schatz auf. Er umfasst fünf spanische Missionen, darunter die weltberühmte Mission San Antonio de Valero, die auch als Alamo bekannt ist. Zusammen bilden sie den wohl umfassendsten und besterhaltenen Komplex spanischer Missionen weltweit. Grund genug, diese Orte im Jahr 2015 zum Weltkulturerbe zu ernennen, dem einzigen in ganz Texas.
Die Welterbestätte umfasst neben den Missionen Concepción, San Jose, San Juan, Espada und San Antonio de Valero die koloniale Ranch Rancho de las Cabras, ein historisches Aquädukt sowie mehrere Meilen Bewässerungsgräben. Die Missionen entstanden zwischen 1718 und 1731. Das spanische Königreich entsandte Priester in das damals zu Neuspanien gehörende Texas, um die einheimische Bevölkerung an die spanische Kultur, Tradition, Lebensweise und nicht zuletzt die katholischen Religion zu binden.
Das Alamo im Herzen von San Antonio ist die älteste Mission. Ihr Bau begann im Jahr 1724 an ihrer heutigen Position, nachdem der Standort der ersten Gründung sechs Jahre zuvor weniger geeignet erschien. Später zu einer Verteidigungsanlage ausgebaut und deshalb vielfach als Fort Alamo bekannt, gelangte die Missionsstation durch die Schlacht von Alamo während des texanischen Unabhängigkeitskrieges im Jahr 1836 zu großer Berühmtheit.
Der historische Schauplatz steht heute als Symbol für die Bereitschaft Amerikas, im Namen der Freiheit große Opfer zu bringen. Gewiss ist dies ein Grund dafür, dass das Alamo mit mehreren Millionen Besuchern im Jahr zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Texas zählt. Die Ernennung zum Weltkulturerbe beschert diesem Ort seither viel internationales Publikum. Ein Besuch ist nur mit einem – allerdings kostenlosen – Eintrittsticket möglich.
Die vier anderen San Antonio Missions entstanden innerhalb der nächsten zehn Jahre im Abstand von jeweils knapp drei Meilen nach Süden entlang des San Antonio Rivers. Mittels ausgeklügelten Bewässerungskanälen nach antikem Vorbild verband man sie mit dem Fluss. Eine besondere Kostbarkeit ist das zur Mission Espada gehörige Aquädukt. Die vier südlichen Missionen umfassen heute den San Antonio Missions National Historical Park. Ihre Kirchen werden aktiv von den einheimischen Gemeinden genutzt.
Wer alle San Antonio Missions besuchen möchte, kann dies auf dem Mission Reach Hike and Bike Trail tun. Der Trail ist nicht einfach nur eine Verbindung zwischen den Missionen, sondern als Wallfahrtsroute ein offizieller Teil des sagenhaften Camino de Santiago in Spanien. Wer sich für die Tour als Wallfahrt interessiert, kann sich im Padre Margil Pilgrimage Center auf dem Gelände der Mission Concepción informieren.