Direkt vor den Toren der Hauptstadt der USA am Ufer des Potomac River gelegen, ist Alexandria ein Reiseziel, in dem es viel zu sehen und erleben gibt. Obwohl stark von der unmittelbaren Nähe zu Washington geprägt, hat sich die Stadt einen ganz besonderen Charme bewahrt. Bei einer Fahrt auf dem George Washington Memorial Parkway, der Alexandria durchquert, sollte man daher nicht nur kurz anhalten, sondern es lohnt sich, gleich etwas länger zu bleiben.
Unvergesslich ist ein Spaziergang durch die Old Town. Das historische Viertel lässt sich nichts davon erahnen, dass Alexandria mit seinen beachtlichen 160.000 Einwohnern zu den größten Städten in Virginia gehört. Die Straßenzüge säumen hübsche Häuser aus der Kolonialzeit, und Bauwerke jüngeren Datums ahmen das historische Erscheinungsbild geschickt nach. Ein Hauch von Geschichte ist hier omnipräsent. Auf der King Street mischen sich Restaurants und Läden in diese herrliche Atmosphäre.
Vollends taucht man ein in die reiche Historie, wenn man eines der kleinen Museen betritt, die sich in altehrwürdigen Gebäuden verbergen. Zu diesen Orten zählen das Gadsby’s Tavern Museum oder das Stabler-Leadbeater Apothecary Museum. Ein besonderes Kleinod ist das Carlyle House aus dem Jahr 1753. Das Wohnhaus des Mitbegründers von Alexandria John Carlyle gilt als eines der schönsten Beispiele Georgianischer Architektur in den USA.
Am besten schließt man sich einer Stadtführung an. Denn dann verpasst man keinen der zahlreichen Höhepunkte der Stadt. So manche Tour schließt auch das Hollensbury Spite House ein. Das blau angestrichene Backsteinhäuschen aus dem Jahr 1830 misst gerade etwas mehr als zwei Meter Breite. Da es als schmalstes Wohnhaus der USA gilt, ist es einer der Orte, den Besucher zahlreich aufsuchen. Die Adresse lautet 523 Queen Street.
Ungleich populärer ist allerdings die Old Town Alexandria Waterfront am Ufer des Potomac River. Das Hafenviertel lädt nicht nur mit Restaurants und Kunstinstallationen zum Verweilen ein. Mit dem Torpedo Factory Art Center finden hier vor allem Kunstliebhaber den Himmel auf Erden vor. Die einstige Torpedofabrik der U.S. Navy beherbergt heute Dutzende öffentlich zugängliche Galerien, Kunststudios und Ateliers, in denen man Künstlern verschiedenster Gewerke bei ihrer Tätigkeit zuschauen kann. Von der Möglichkeit machen jedes Jahr mehr als eine halbe Million Besucher Alexandrias Gebrauch. Bei der Gelegenheit kann man gleich im Archäologischen Museum der Stadt vorbeischauen, das ebenfalls hier angestammt ist.
Weitere museale Höhepunkte sind das Alexandria History Museum at the Lyceum, das Freedom House Museum und das Alexandria Black History Museum, doch die Liste historischer Schauplätze und Sammlungen ist noch um einiges länger. Für einen absoluten Perspektivwechsel empfiehlt sich dann noch eine Bootstour auf dem Potomac. Das geht mit einem Wassertaxi nach Washington ebenso wie an Bord des Segelschiffs Providence. Das Schiff ist ein originalgetreuer Nachbau der USS Providence aus dem Jahr 1775. Bei einem Törn ist die Kolonialzeit dann plötzlich wieder ganz lebendig.
Alexandria lässt sich übrigens gut zu Fuß erkunden, sogar von Washington aus. Die Stadt ist in das Schnellbahnsystem der Hauptstadt eingebunden. Zwischen der U-Bahnstation King Street und dem Market Square im Herzen der Old Town pendelt der kostenlose King Street Trolley. Nur einen Steinwurf von Alexandria entfernt, für einen Fußmarsch dann vielleicht aber doch zu weit, befindet sich George Washingtons Landsitz Mount Vernon. Auf dem Mount Vernon Trail gelangt man aber bei einer gemütlichen Radtour dorthin, oder ganz bequem mit dem Auto auf dem George Washington Memorial Parkway.