Benannt zu Ehren der gleichnamigen britischen Universitätsstadt, ist Cambridge einer der Hotspots der USA in Sachen Forschung und Lehre. Vor den Toren der Metropole Boston gelegen, ist die Stadt berühmt für die Harvard University oder das Massachusetts Institute of Technology. Die Stadt ist mit Sehenswürdigkeiten von Rang aber auch ein formidables Reiseziel.
So glänzt Cambridge mit einer Reihe spektakulärer Museen, deren Existenz wiederum den angestammten Hochschulen zu verdanken ist. Ein Highlight für Kunstliebhaber sind die Harvard Art Museums, die drei Kunstmuseen unter einem Dach vereinen und Zehntausende Kunstgegenstände aus aller Welt von der Antike bis zur Gegenwart präsentieren.
Nicht minder spektakuläre Ausstellungen erwarten Besucher in den Harvard Museums of Science and Culture. Der Museumsverbund umfasst das Harvard Museum of Natural History, das Harvard Museum of the Ancient Near East, das Peabody Museum of Archaeology and Ethnology und die Collection of Historical Scientific Instruments. Die Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Apparate ist eine der umfassendsten ihrer Art weltweit.
Bei einem Spaziergang über den Harvard Yard, einer weitläufigen Grünfläche im Herzen des historischen Universitätscampus‘ lässt sich das studentische Treiben an diesem altehrwürdigen Ort zwanglos beobachten, während man Pläne für die nächsten Entdeckungen schmiedet. Die könnten einen zum MIT Museum führen, dem wohl besten Ort der Stadt für technikaffine Besucher. Hier dreht sich alles um Technologie, künstliche Intelligenz, Robotik und vieles mehr. Allein seine Sammlung an Hologrammen ist mit mehr als 1.800 Exemplaren die größte der Welt. Natürlich ist auch der Geschichte des Massachusetts Institute of Technology ein Kapitel gewidmet.
Das MIT Museum war übrigens die Keimzelle des Cambridge Science Festivals, das mittlerweile eine feste Größe im Eventkalender der Stadt ist und alljährlich mehr als 100.000 Besucher anlockt. Ein Magnet ist nicht zuletzt das List Visual Arts Center, ein Museum für zeitgenössische Kunst, das neben einer permanenten Kunstsammlung jedes Jahr mehrere Sonderausstellungen kuratiert, für die es international geachtet ist. Kunst steht ebenfalls im Mittelpunkt des alljährlichen Cambridge Arts River Festivals, das sie im Sommer im Riverbend Park am Ufer vom Charles River feiern.
Auch architektonisch hat Cambridge eine Menge zu bieten. Die Bandbreite reicht vom 1681 errichteten Cooper–Frost–Austin House, dem ältesten erhaltenen Bauwerk der Stadt bis hin zu extravaganten modernen Bauwerken, die sofort ins Auge fallen. Die prominentesten Beispiele sind das Stata Center und die Simmons Hall. Dazwischen erstreckt sich eine facettenreiche Bandbreite mit der Christ Church am Cambridge Common, die aus dem Jahr 1761 stammt, oder dem Hooper–Lee–Nichols House. Imposant sind die öffentlichen Gebäude wie das Rathaus und die Public Library und natürlich die historischen Einrichtungen der Harvard University. Erwähnung verdient das Longfellow House, das in enger Verbindung mit der Geschichte der USA steht und als Longfellow House–Washington’s Headquarters National Historic Site geschützt ist.
Eine weitere Attraktion ist der unter Denkmalschutz stehende Mount Auburn Cemetery. Der im Jahr 1831 angelegte Gottesacker ist der erste Parkfriedhof der Vereinigten Staaten und zählt zu den schönsten des Landes. Am besten nimmt man an einer Führung teil, um keines der Denkmäler wie den Washington Tower zu verpassen. Mit mehr als 200 heimischen Vogelarten ist die Anlage auch einer der besten Orte der Umgebung, um Vögel zu beobachten. An der Stadtgrenze, die sich Cambridge mit Arlington teilt, beginnt der Battle Road Scenic Byway, der dem Pfad folgt, an dem sich am 19. April 1775 der Unabhängigkeitskrieg entzündete.
Cambridge, für das man allein schon wegen der spektakulären Museen mindestens einen Tag einplanen sollte, lässt sich hervorragend mit einem Städtetrip nach Boston verbinden. Beide Städte trennt nur der Charles River voneinander. Von der Longfellow Bridge über den Fluss erlebt man übrigens eine der klassischen Stadtansichten Bostons. Über die Brücke fährt auch die Red Line der U-Bahn, mit der man in wenigen Minuten im Herzen von Cambridge ist.