Automotive Heritage Trail

Die Woodward Avenue in Detroit ist nicht nur eine der Hauptschlagadern der Stadt. Den Umstand, dass hier amerikanische Automobilgeschichte geschrieben wurde, würdigte die Federal Highway Administration mit der Ernennung der Straße zum Automotive Heritage Trail, einer All-American Road. Das automobile Erbe ist auf der 27 Meilen langen Panoramastraße auf vielfältige Weise spür- und erlebbar.

Gern umschrieben als Detroit’s Main Street, ist die Woodward Avenue gespickt mit Erinnerungsstücken aus der Autogeschichte und unzähligen anderen Sehenswürdigkeiten, die die Straße zu einem Reiseziel machen. Der Automotive Heritage Trail beginnt im Herzen Detroits und verläuft fast schnurgerade bis in die nordwestlich gelegene Vorstadt Pontiac. Am besten beginnt man eine Entdeckungsreise an der Hart Plaza, wo die Innenstadt an den Detroit River grenzt und General Motors mit dem markanten Renaissance Center seinen Hauptsitz hat. In einem riesigen Showroom sind klassische Autos, neue Modelle und Konzeptfahrzeuge ausgestellt.

Der Weg durch die Woodward Avenue führt vorbei an architektonischen Höhepunkten wie dem historischen Guardian Building, das als eines der prächtigsten Art-Déco-Bauwerke der Welt gilt, und über lebendige Plätze wie den Campus Martius Park und den Grand Circus Park. Der Teil der Woodward Avenue zwischen diesen beiden Orten, auf denen eigentlich immer etwas los ist, glänzt mit restaurierten Hochhausfassaden und ist als Merchants Row bekannt. Das urbane Flair hier ist mit jenem in Chicago oder New York City vergleichbar. Der Campus Martius Park ist der Ort, an dem im Jahr 1920 die erste Verkehrsampel mit drei Farben in Betrieb genommen wurde. Sie ist heute übrigens im The Henry Ford Museum in Dearborn ausgestellt.

Zu den weiteren Landmarken am Automotive Heritage Trail, die weit über Detroit hinaus bekannt sind, zählen das Fox Theatre oder das Detroit Institute of Arts. Das Detroit Historical Museum gibt in seiner Ausstellung zur Motor City detailreiche Einblicke in die Automobilgeschichte der Stadt und gereicht dem Automotive Heritage Trail einmal mehr zur Ehre. Gleiches gilt für das Ford Piquette Avenue Plant Museum nur zwei Straßenblocks von der Michigan Avenue entfernt. Die erste Autofabrik von Henry Ford, in das Model T gebaut wurde, gilt als die Keimzelle der Autoindustrie der Stadt. Das einstige Wohnhaus von Henry and Clara Ford kann man an der Ecke Edison Street und Second Avenue bewundern.

Ebenfalls nicht weit entfernt ist das Highland Park Ford Plant. In der Fabrik führte Ford das Fließband ein und zahlte gute Löhne. Das Werk, das als Wegbereiter für die Entstehung der amerikanischen Mittelklasse gilt, kann nur von außen besichtigt werden. Der Stadtteil Palmer Woods besteht aus einer parkähnlichen Siedlung voller Villen, in denen viele Persönlichkeit aus der Automobilbranche lebten. Auf dem angrenzenden Woodlawn Cemetery fand so mancher dann seine letzte Ruhe. Eine der bemerkenswertesten Grabstätten ist das Mausoleum des Automobilpioniers Horace Elgin Dodge.

Auf dem weiteren Weg nach Pontiac führt der Automotive Heritage Trail am Detroit Zoo vorbei. Dieses letzte Teilstück ist jeden dritten Sonntag im August Schauplatz der Woodward Dream Cruise. Wo ab den 1950-er Jahren häufig illegale Straßenrennen ausgetragen wurden, treffen sich heute Autoenthusiasten als aller Welt. An der großen Parade nehmen Zehntausende Fahrzeuge teil, darunter unzählige Street Rods, Muscle Cars und Oldtimer. Mit mehr als einer Million Zuschauern ist es eines der größten Events der Region.

In Pontiac, benannt nach dem Häuptling des Volkes der Ottawa, findet der Automotive Heritage Trail schließlich seinen Abschluss. Die Stadt ist natürlich ebenfalls unzertrennlich mit dem automobilen Erbe der Region verbunden. General Motors hatte hier zahlreiche Produktionsstätten und benannte sogar eine seiner Marken nach ihr. Die Innenstadt lädt zu einem ausgiebigen Bummel ein.

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