Cumberland

Charmantes kleinstädtisches Flair und eine Fülle historischer Wahrzeichen kennzeichnen Cumberland. Malerisch eingebettet in die bewaldeten Hügel der Appalachen im Westen des Staates Maryland, spielte die 1787 gegründete Stadt am Potomac River eine beachtliche Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung der USA. Grund genug, sich mit diesem Ort näher zu befassen.

Cumberland ist nichts weniger als der Kreuzungsort wichtiger Verkehrswege. Von hier aus errichtete man ab dem Jahr 1811 den ersten modernen Highway der Vereinigten Staaten, der später Tausenden Siedlern den Weg in den Mittleren Westen bahnte und heute als Historic National Road eine der bekannten Tourismusrouten des Landes ist.

Dank der strategisch günstigen Lage an einem Durchbruchstal und als Ausgangspunkt für die Emigration nach Westen erlebte die Stadt im 19. Jahrhundert einen Aufschwung, den die Fertigstellung des Chesapeake and Ohio Canals nochmals beflügelte. Die künstliche Wasserstraße, die Cumberland mit der Hauptstadt Washington verband, steht heute als National Historical Park unter Denkmal- und Naturschutz und ist ein begehrtes Ausflugsziel.

Den Beginn des historischen Kanals im Herzen von Cumberland markiert das Cumberland Terminus Visitor Center mit Fotografien und interaktiven Ausstellungen. Untergebracht im früheren Bahnhof der Stadt, können sich Eisenbahnfreunde unmittelbar auf ein weiteres Highlight freuen. Von der 1913 erbauten Cumberland Station kann man nämlich an Bord eines Museumszuges durch die malerischen Allegheny Mountains ins benachbarte Frostburg und wieder zurück fahren. Die Western Maryland Scenic Railroad bietet zu ausgewählten Anlässen Touren mit Dampflokomotiven sowie themenbezogene Fahrten wie den Winter Express oder den Craft Beer Limited an.

In Frostburg, nur wenige Meilen von Cumberland entfernt, lohnt sich unbedingt ein Besuch im Thrasher Carriage Museum. Direkt gegenüber des Bahnhofs der Western Maryland Scenic Railroad gelegen, beherbergt das Kutschenmuseum eine der umfassendsten Kollektionen von Fuhrwerken der USA. Zu sehen sind mehr als 50 Kutschen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das Museum ist eine Außenstelle des Allegany Museums in Cumberland, einem der führenden Heimatmuseen der Region, in der die Staaten Maryland, Pennsylvania und West Virginia aneinanderstoßen.

Nach einem Museumsbesuch ist ein Spaziergang durch die hübsche Innenstadt Pflicht. In der Baltimore Street, die in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde, lässt es sich gemütlich bummeln. Geschäfte laden zum Stöbern ein, in angestammten Restaurants lässt sich der Hunger stillen, und am Abend empfiehlt sich das historische Embassy Theatre für einen kulturvollen Tagesausklang. Im Jahr 1931 als Filmtheater eröffnet, ist es heute eine der beiden Bühnen in Cumberland für Theateraufführungen. Das Cumberland Theatre in der Johnson Street rundet die Theaterlandschaft formidabel ab, die für eine Stadt von gerade einmal 20.000 Einwohnern alles andere als selbstverständlich ist.

Architektonisch bedeutend ist das historische Gerichtsgebäude des Allegany Countys mit seinem imposanten Turm. Nebenan erhebt sich der Turm der 1851 fertiggestellten Emmanuel Episcopal Church. Das Gottenshaus wurde auf den Grundmauern des Fort Cumberland erbaut, in dem George Washington seine militärische Laufbahn begann. Unterhalb der Kirche erinnern noch Erdwälle an die 1755 erbaute Befestigungsanlage. In der Nachbarschaft befinden sich weitere Gotteshäuser. Die Türme bestimmen die Skyline von Cumberland.

Eine Rarität ist der 1867 eröffnete B’er Chayim Temple. Er ist eine der ältesten erhaltenen Synagogen der USA. Vom Lovers Leap und dem benachbarten Wills Mountains State Park nordwestlich der Stadt bietet sich ein herrliches Panorama über das Durchbruchstal des Wills Creek, die Historic National Road und natürlich Cumberland selbst.

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