Der Colonial National Historical Park ist – nicht nur – für Geschichtsinteressierte ein Muss. Der Nationalpark im östlichen Virginia umfasst einige der historisch bedeutsamsten Orte aus der englischen Kolonialzeit. Während Jamestown den Beginn dieser prägenden Epoche repräsentiert, steht das Yorktown Battlefield vor den Toren des hübschen Städtchens Yorktown für deren Ende.
Das am Ufer des James River gelegene Jamestown wurde im Jahr 1607 gegründet und war somit die erste englische Siedlung Nordamerikas. Obwohl die Kolonie heute nicht mehr existiert, ist die enorme Wirkung auf die Entwicklung der Nation, die von hier ausging, förmlich spürbar. Gegründet mit dem Ziel, die Neue Welt zu industrialisieren, versuchte man im Jahr 1608, die Glasbläserei zu etablieren, um die große Nachfrage in der alten Heimat zu bedienen. Die damals hierfür genutzten Öfen wurden 1948 wiederentdeckt. Im Glasshouse, einer nachgebauten Glasmanufaktur, können Besucher Glasbläsern in zeitgenössischer Tracht dabei zuschauen, wie auf althergebrachte Weise Glas entsteht. Die kleinen Kunstwerke kann man schließlich gleich kaufen und sich so ein schönes Souvenir sichern.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Virginia-Halbinsel markiert das Yorktown Battlefield den Ort, an dem die englische Herrschaft über die Neue Welt endete. Am 19. Oktober 1781 besiegten amerikanische und französische Truppen die Briten an jenem Ort und beendeten mit dem letzten Kampf des Unabhängigkeitskrieges die Kolonialzeit. Unweit dieses Schlachtfeldes trugen sich reichlich 80 Jahre später während des amerikanischen Bürgerkrieges erneut schwere Gefechte zu. Die Belagerung von Yorktown dauerte vom 5. April bis zum 4. Mai 1862.
Im Besucherzentrum des Schlachtfeldes erhält man neben ausführlichen historischen Informationen Kartenmaterial für selbstgeführte Autotouren zu den einzelnen Schauplätzen wie dem Thomas Nelson House oder dem Moore House. In letzterem fanden die Verhandlungen über die Kapitulation statt. An ausgewählten Tagen finden auf dem Schlachtfeld Demonstrationen statt, bei denen Artilleriegeschütze abgefeuert werden.
Verbunden sind diese beiden Eckpfeiler amerikanischer Geschichte durch den Colonial Parkway. Die 23 Meilen (37 km) lange Panoramastraße wurde zwischen 1930 und 1957 erbaut und ist ein Erlebnis für sich. Ähnlich wie der berühmte Blue Ridge Parkway, ist die Straße landschaftlich äußerst reizvoll, kreuzungsfrei und mit vielen Möglichkeiten zum Anhalten versehen.
Ausgezeichnet als All-American Road, führt der Parkway in einem weiten Bogen durch das historische Williamsburg, das zusammen mit Jamestown und Yorktown das so genannte Historische Dreieck (Historic Triangle) bildet. Williamsburg selbst sollte man wiederum etwas mehr Zeit widmen. Eine der Attraktionen der Stadt ist das riesige Freiluftmuseum namens Colonial Williamsburg.