Montpelier ist das historische Landgut von James Madison, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten und späteren Präsidenten. Inmitten des geschichtsträchtigen Staates Virginia gelegen, lebt hier das Vermächtnis des Architekten der Verfassung und der Bill of Rights fort. Das Anwesen ist ein beeindruckendes Zeugnis amerikanischer Geschichte.
Montpelier gehört zweifellos zu den herausragenden historischen Schauplätzen Virginias, ebenso wie die präsidialen Anwesen Monticello von Thomas Jefferson und Highland von James Monroe. Während sich letztere vor den Toren von Charlottesville befinden, liegt Montpelier mit 40 Kilometern Entfernung ebenfalls in der Nähe der Universitätsstadt. Alle drei Orte lassen sich somit in einem Zug besuchen. Es bietet sich damit eine einzigartige Möglichkeit, in die Anfangszeit der Vereinigten Staaten einzutauchen.
Wie Monticello und Highland war auch Montpelier eine Plantage. Nähert man sich dem von dichtem Urwald umgebenen Anwesen, fällt schon aus der Ferne das mondäne Herrenhaus ins Auge. Es stammt aus dem Jahr 1764 und wurde in der Folgezeit unter der Regie Madisons umgebaut. Nachdem es zwischenzeitlich im Besitz der Industriellenfamilie duPont stand und mit ausschweifenden Anbauten versehen war, grüßt es heute seine Besucher in seinem Zustand zu Madisons Zeiten.
Während die späteren Anbauten im Zuge einer aufwendigen Restaurierung Anfang des 21. Jahrhunderts verschwanden, wurden andere Örtlichkeiten nach historischem Vorbild rekonstruiert. Das gesamte Anwesen vermittelt Besuchern damit einen authentischen Eindruck dessen, wie Madison und seine Familie im 18. und 19. Jahrhundert lebten. Dass dabei Sklaven eine Rolle spielten, ist ein Aspekt, an den man auf Montpelier umfänglich erinnert. Ein Highlight ist die preisgekrönte Ausstellung „The Mere Distinction of Colour“. Die Geschichte der Sklaverei auf dem Gut ist noch immer Gegenstand archäologischer Untersuchungen.
Bei einer der angebotenen Führungen lernen Besucher die vielfältigen Aspekte Montpeliers kennenlernen und erleben. Das weitläufige Anwesen lohnt auch einen Spaziergang. Insgesamt wartet Montpelier mit acht Meilen (13 km) Trails auf. Der Friedhof der Madison-Familie bietet Gelegenheit, die letzte Ruhestätte des für seine Verdienste um die Gründung der Nation verehrten Präsidenten zu besuchen.
Aus der Zeit, in der die Familie du Pont Montpelier beherrschte, stammt unter anderem der Annie duPont Formal Garden. Der Bahnhof, den William du Pont eigens für den Umbau des Landgutes im Jahr 1901 an der vorbeiführenden Bahnstrecke errichten ließ, beherbergt heute ein Museum. Im Besucherzentrum erhielt der Red Room von Marion duPont Scott einen würdigen Platz. Sie war es auch, die mit den Montpelier Hunt Races ein Pferderennen begründete, das heute zu den traditionsreichsten Events der Region gehört. Jeden ersten Samstag im November ist Montpelier Schauplatz des bekannten Renntages.