Einst Heimat von 8.000 Bewohnern, ist das historische Bodie heute eine der besterhaltenen Geisterstädte in den USA. Sie befindet sich im Osten Kaliforniens nicht weit vom Mono Lake und ist heute in Form des Bodie State Historic Parks geschützt. Besucher können durch die verlassenen Straßen schlendern und dabei einen authentischen Hauch des Wilden Westens verspüren.
Wie viele andere Städte, entstand Bodie im Zuge eines Goldrauschs. Sie ist benannt nach einem Prospektor namens W. S. Bodey, der in den 1870-er Jahren in den Bergen nördlich des Mono Lake Gold entdeckte. Nachdem 1875 eine beim Einsturz eines Minenschachtes eine reiche Goldader zum Vorschein kam, schlug die Stunde unzähliger Glücksritter, die im Jahr darauf die Stadt gründeten und rasant wachsen ließen. Schon 1879 erlebte sie ihren Höhepunkt. Mit etwa 2.000 Bauwerken war Bodie die bedeutendste Stadt weit und breit.
Aber die Euphorie hielt nicht lange, und schon im Jahr darauf, als Nachrichten von Goldfunden zum Beispiel in Tombstone in Arizona die Runde machten und die Leute weglockten, begann Bodies Niedergang. Zwei verheerende Brände in den Jahren 1892 und 1932 legten große Teile der zu diesen Zeitpunkt schon weitgehend verwaisten Stadt in Schutt und Asche.
Doch mit heute noch existierenden 110 Gebäuden erhalten Besucher einen sehr guten Eindruck vom Stadtleben im Wilden Westen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit etwas Phantasie versetzt man sich hinein in die Szenen, die sich damals in der Green Street und ihren Seitenstraßen abgespielt haben. Mit der Gründung des Bodie State Historic Park im Jahr 1962 schob man beginnendem Vandalismus einen Riegel vor und bewahrte die bestehende Bausubstanz vor weiterem Verfall. Seither steht Bodie auch als National Historic Landmark unter Denkmalschutz.
Da Instandhaltungsmaßnahmen sich lediglich darauf beschränken, die Gebäude und Strukturen so zu erhalten, dass sie nicht einstürzen oder verfallen, wirkt Bodie, als sei die Zeit stehengeblieben. Das riesige Freiluftmuseum ist somit so etwas wie eine Zeitkapsel. Besucher werden eindringlich gebeten, alle Objekte, die sie zu Gesicht bekommen, nicht zu berühren oder in irgendeiner Weise zu verändern, um den historischen Charakter nicht im kleinsten Detail zu beeinträchtigen.
Der Park ist das ganze Jahr über geöffnet, mit Fahrzeugen aber nur außerhalb der Wintersaison erreichbar. Die meisten der 200.000 Besucher bewundern Bodie daher zwischen Juni und Oktober. In dieser Zeit werden täglich Führungen angeboten.