Wem das legendäre Monument Valley in der Grenzregion von Arizona und Utah zu touristisch ist, findet im Valley of the Gods eine halbe Autostunde entfernt, eine lohnende Alternative. Das kleine Tal steckt voller beeindruckender Felsformationen, die stark an jene im Monument Valley erinnern. Es wird daher nicht ganz zu Unrecht gern als Miniature Monument Valley bezeichnet.
Von U.S. Highway 163 und State Route 261, die das weitläufige Tal südlich und westlich umschließen, lässt sich die landschaftliche Dramatik allenfalls erahnen. Zum Glück gibt es einen Scenic Drive, auf dem man mitten ins Herz dieser Märchenwelt aus rotem Sandstein eindringt. Zwar ist die 17 Meilen lange Straße unbefestigt, doch in so gutem Zustand, dass sie normalerweise mit jedem herkömmlichen Fahrzeug benutzt werden kann. Lediglich im Bereich einiger scharfer Biegungen und Wash-Querungen sollte man besonders vorsichtig sein und außerdem beachten, dass die Straße teilweise aus Lehm besteht und bei widriger Witterung unpassierbar sein kann.
Bei schönem Wetter findet man sich dagegen binnen kurzer Zeit in einem prächtigen Kleinod wieder. Zu Füßen der mächtigen Abbruchkante des Cedar Mesa Plateaus ragen farben- und formenreiche Felsnadeln aus dem Wüstenboden, die der Phantasie freien Lauf lassen. Passenderweise hat man viele von ihnen mit Namen versehen. Seven Sailor, Setting Hen Butte, Battleship Rock, Franklin Butte oder Castle Butte sind einige der markantesten Felsen.
Für eine Tour durch das Valley of the Gods sollte man einschließlich obligatorischer Fotopausen etwa zwei Stunden einplanen. Gern lässt sich die Zeit in dem Tal aber auch ausdehnen. Denn die bizarre Wüstenlandschaft lädt zu der einen oder anderen Wanderung ein. Interessant sind zum Beispiel kleine Canyons, die in die steile Felswand eingeschnitten sind, die das Tal nach Norden hin einrahmt. Dabei ist erlaubt, was gefällt. Vorgegebene Wanderrouten gibt es ebenso wenig wie irgendwelche Beschränkungen. Einzige Bedingungen sind, dass man die Gegend gemäß der als „Leave no Trace“ bekannten Regel so verlässt wie man sie vorfand.
Aufgrund der allgegenwärtigen Brandgefahr dürfen außerdem keine Lagerfeuer entfacht werden, was aber eher von Bedeutung ist, wenn man im Valley of the Gods sein Nachtlager aufschlagen möchte Auch das ist hier möglich. In dem abgelegenen Tal, das kaum besucht ist, lässt sich sogar sehr gut campen. Kurz vor der Einmündung des Scenic Drive in den Highway 261 unterhalb des berühmten Moki Dugway gibt es mit dem rustikalen Valley of the Gods Bed & Breakfast sogar eine richtige Herberge. Die nächsten Orte mit Unterkünften sind jeweils in einigen Meilen Entfernung Mexican Hat und Bluff.