Wer sich für Autorennen interessiert, wird Indianapolis als Austragungsort des berühmten Indy 500 kennen und sich an den Großen Preis der USA erinnern. Ansonsten ist die Hauptstadt Indianas in der Welt nicht besonders bekannt. Was ihrer Bedeutung jedoch absolut nicht gerecht wird. Schließlich gehört die Metropole mit 900.000 Einwohnern zu den größten Städten der USA. Entsprechend vielseitig ist das Angebot an Kunst, Kultur und Sehenswürdigkeiten, womit Indianapolis ein interessantes Ziel für eine Städtereise ist.
Eines der prominentesten Wahrzeichen ist das Indiana State Soldiers‘ and Sailors‘ Monument im Herzen der Stadt. Das rund 87 Meter hohe monumentale Denkmal ehrt die Truppen des Staates, die im Bürgerkrieg und anderen Kriegen kämpften. Umgeben von Skulpturen und Wasserflächen, ist das Bauwerk ein beliebter Treffpunkt, während eine in der Spitze gelegene Aussichtsplattform einen schönen Überblick über die Innenstadt verspricht. So gibt die Market Street die Sicht auf ein weiteres Wahrzeichen frei, das Indiana Statehouse, das seit dem Jahr 1888 die Silhouette der Stadt prägt.
Nicht weit davon lädt der weitläufige White River State Park am gleichnamigen Fluss zu einem Spaziergang ein. Während auf der anderen Seite des Flusses der Zoo und Botanische Garten der Stadt locken, lässt es sich auf der Stadtseite am Central Canal ausgezeichnet flanieren. Sind auf der künstlichen Wasserstraße im Sommer Boote oder Gondeln unterwegs, kommt fast ein venezianisches Feeling auf.
Außerdem ist Indianapolis buchstäblich übersät mit Museen. Eines der bedeutendsten ist das Indianapolis Museum of Art. 1883 gegründet, gehört es zu den ältesten und größten Kunstmuseen der Vereinigten Staaten. Das Children’s Museum ist das weltgrößte Museum seiner Art. Es besteht seit 1925 und wurde im Laufe der Zeit immer wieder erweitert. Heute lockt es mit interaktiven Ausstellungen und Exponaten weit mehr als eine Million Besucher im Jahr an. Eines seiner schönsten Ausstellungsstücke ist das historische Broad Ripple Park Carousel aus dem Jahr 1917.
Das Indiana State Museum ist eines von zahlreichen Museen, die sich mit der Geschichte des Staates und der Stadt befassen. Ein Kleinod ist das Haus des 23. Präsidenten Benjamin Harrison im historischen Bezirk Old Northside. Eine Führung die Räumlichkeiten ist wie eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Buchstäblich auf Schritt und Tritt trifft man auf Kriegerdenkmäler. Nach der Hauptstadt Washington ist Indianapolis der Ort mit den meisten dieser Gedenkstätten in den USA.
Der Indianapolis Motor Speedway ist Austragungsort des alljährlichen Indy 500, des ältesten Rundstrecken-Autorennens der Welt. Mit einer Streckenlänge von vier Kilometern und einer Kapazität für bis zu 400.000 Zuschauer ist der Speedway das größte Sportstadion der Vereinigten Staaten. Dem Speedway ist selbstverständlich ein Museum angeschlossen, das in einer eigenen Ruhmeshalle die Größen des Rennsports ehrt.
Das Indianapolis Symphony Orchestra gehört zu den bedeutenden Sinfonieorchestern des Landes. Seine Heimstatt ist das Hilbert Circle Theatre, eines der ältesten Schauspielhäuser der Stadt. Älter ist nur noch das Murat Theatre im Old National Centre. Unverkennbar ist das orientalische Design des Bauwerks mit seinem 63 Meter hohen Turm, der einem Minarett nachempfunden ist.
Der Indianapolis City Market ist eine historische Markthalle aus dem Jahr 1886. Das denkmalgeschützte Bauwerk beherbergte traditionell einen Wochenmarkt, ist jetzt aber in erster Linie eine Adresse für Genießer. An den Marktständen reicht das Angebot von europäischen Spezialitäten bis zu klassischer amerikanischer Küche. Wer richtig ausgehen und in das Nachtleben eintauchen möchte, findet in den Stadtteilen Broad Ripple und Fountain Square reichlich Gelegenheit. Dort ist es nicht schwer, eine Live-Show zu finden oder sich ein kühles Bier aus einer der zahlreichen Craft-Beer-Brauereien der Stadt zu genehmigen.