Das Navajo National Monument ist genau der richtige Ort für alle, die historische Ruinen der Vorfahren indigener Stämme inmitten einer beeindruckenden Landschaft bewundern möchten, ohne das Erlebnis mit zahllosen anderen Schaulustigen teilen zu müssen. Inmitten der Navajo Nation im Norden von Arizona unweit des sagenhaften Monument Valley gelegen, befindet sich das kleine Schutzgebiet gerade weit genug vom touristischen Mainstream entfernt, um von den Massen verschont zu bleiben.
Das gerade einmal 1,5 Quadratkilometer umfassende Nationalmonument erinnert recht stark an das Canyon de Chelly National Monument oder den Mesa Verde National Park. Auch hier verbergen sich in einer von enormen Canyons geprägten Umgebung Felsnischen, in deren Schutz drei bedeutende Siedlungsplätze die Zeiten überdauert haben. Betatakin, Keet Seel und Inscription House gelten sogar als einige der besterhaltenen Ruinen überhaupt.
Während letzteres für die Öffentlichkeit geschlossen ist, können Betatakin und Keet Seel besucht werden. Am einfachsten gelangt man zum Betatakin House in dem gleichnamigen Canyon unweit des Besucherzentrums des Navajo National Monuments. Von hier starten zwei Mal am Tag von einem Ranger geführte Wanderungen. Die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt, und die Touren sind mit fünf bzw. acht Kilometern nichts für jedermann. Doch auch ohne besondere Anstrengungen lässt sich Betatakin bewundern, und zwar von einem Overlook am Rande des 170 Meter tiefen Betatakin Canyons.
Zu dem Aussichtspunkt gelangt man mittels eines kurzen Spaziergangs auf dem Sandal Trail, dem meistbesuchten Weg des kleinen Parks. Die ungehinderte Sicht auf die Ruine unter einer mächtigen Felsnische auf der anderen Seite der Schlucht ist umwerfend. Wandert man auf dem Canyon View Trail und dem Aspen Trail, bekommt man zwar keine Cliff Dwellings zu Gesicht, doch der Blick über die Landschaft ist nicht zu verachten und allemal Grund genug für einen Abstecher zum Navajo National Monument.
Enthusiasten sollten sich eine Wanderung zum Keet Seel House nicht entgehen lassen, hierfür von vornherein aber etwas mehr Zeit einplanen. Denn die Tour hin und zurück ist stattliche 17 Meilen (27 km) lang und von teilweise anspruchsvollen Bedingungen wie tiefem Sand, Wasserläufen und steilen Passagen geprägt. Wanderer benötigen hierfür ein kostenloses Backcountry Permit, die zwischen dem Memorial Day im Mai und dem Labor Day Anfang September erteilt werden. Da die Anzahl der täglich vergebenen Gestattungen begrenzt ist, sollte man vorher im Visitor Center anrufen und sein Permit reservieren. Es wird ausgestellt, nachdem Teilnehmer eine kurze Orientierung absolviert haben.
Die beiden Campingplätze Sunset View und Canyon View bieten am Ende des Tages die ideale Möglichkeit, inmitten der Einöde zu übernachten. De Plätze sind kostenlos.