Schon einmal etwas von Bentonville gehört? Wenn nicht, wird es höchste Zeit, das zu ändern. Die Kleinstadt im äußersten Nordwesten von Arkansas ist nicht nur landschaftlich reizvoll gelegen. Sie bietet eine ungeahnte und überraschende Fülle an Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen, die es durchaus mit Attraktionen wesentlich bekannterer Städte aufnehmen können.
Das Crystal Bridges Museum of American Art ist sogar ein Ort, den sich internationales Niveau bescheinigen lässt. Gefeiert wird es nicht nur für seine erlesene Sammlung amerikanischer Kunst, die die Spanne von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart umfasst und eine Reihe spektakulärer Werke enthält. Auch seine architektonische Gestaltung mit Pavillons aus Glas und Holz an und über zwei Seen ist ohne Übertreibung von Weltformat. Trotz seiner exquisiten Natur ist der Eintritt in das Crystal Bridges Museum kostenlos.
Eingebettet ist das Museum, ohne Zweifel eine der Top-Attraktionen in ganz Arkansas, in eine bildschöne Naturkulisse, wie sie für die Ozarks typisch ist. Bei einem Spaziergang über die verschiedenen Trails in seiner näheren Umgebung entdeckt man Sehenswürdigkeiten wie das Bachman-Wilson House des renommierten Architekten Frank Lloyd Wright und eine Reihe aufsehenerregender Skulpturen. Übrigens herrscht an öffentlichen Kunstwerken in ganz Bentonville kein Mangel. Im Stadtgebiet stehen mehr als einhundert Skulpturen und andere Installationen.
Auf dem Crystal Bridges Trail gelangt man auf kürzestem Weg in die historische Innenstadt. Natürlich nicht, ohne unterwegs den Compton Gardens einen Besuch abzustatten. Der Botanische Garten und das Arboretum der Peel Compton Foundation stehen Besuchern ebenso kostenlos offen wie das Peel Museum & Botanical Garden. Das hübsche Kleinod verbirgt sich am Rande der Innenstadt und ist mit seiner prachtvollen viktorianischen Architektur, der zeitgenössischen Einrichtung und seinen sieben kunstvoll angelegten Gärten ein Juwel.
Das Museum of Native American History beleuchtet anhand unzähliger Fundstücke die Lebensweise und Jahrtausende zurückreichende Geschichte der amerikanischen Ureinwohner, während das Scott Family Amazeum ein erlebenswertes Wissenschaftsmuseum für die ganze Familie ist. Spektakulär ist auch das Momentary, eine Kunstausstellung und Veranstaltungsort in einer früheren Fabrik in Downtown, die in einem Zug mit dem Crystal Bridges Museum entstand.
Schließlich führt am Walmart Museum kein Weg vorbei. Eingerichtet ist es in dem Laden, in dem der Kaufmann Sam Walton mit seinem ersten Laden namens Walton’s Five and Dime den Grundstein für das weltgrößte Einzelhandelsunternehmen Walmart legte. Angestammt im Herzen der Stadt am City Square mit hübschen restaurierten Häusern, ehrt es das Lebenswerk Sam Waltons, dem Bentonville sehr viel zu verdanken hat.
Die Stadt ist noch heute Sitz des in den USA omnipräsenten und auf verschiedenen Weltmärkten tätigen Handelsriesen, was wiederum zahlreiche Lieferanten und Geschäftspartner in den Nordwesten von Arkansas lockte. Das beschert Bentonville nicht nur Wohlstand, sondern auch eine sehr gute Verkehrsanbindung. So ist der Flughafen der Stadt ganzjährig direkt mit vielen wichtigen Metropolen der USA wie New York City, Chicago oder Los Angeles verbunden.
Bentonville steht unter Mountainbikern in dem Ruf, der Himmel auf Erden zu sein. Die hügelige Umgebung ist durchzogen von einem Netz an Trails. Die Stadt nennt sich daher gern Mountainbike-Hauptstadt der Welt. Allzu weit hergeholt ist das nicht. Denn mit mehr als 200 Kilometern an Bike Trails versteht Bentonville es durchaus, dem als Bikerparadies bekannten Moab in Utah Konkurrenz zu machen. Ein Muss ist die Coler Mountain Bike Preserve der Peel Compton Foundation. Westlich der Innenstadt gelegen, geht es mit einem Miet-Bike ganz nach Vorkenntnissen und Fähigkeiten entweder auf Trails für Anfänger oder für Profis.