Wer sich für den Wilden Western begeistert, kommt an Dodge City nicht vorbei. Der Name der Kleinstadt in den Weiten des südwestlichen Kansas ist untrennbar mit der Westernkultur verbunden. Die damit verbundenen Mythen und Legenden pflegen sie hier mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht.
Einer der besten Orte, um in die bewegte Anfangszeit der Stadt einzutauchen, ist das Boot Hill Museum. Im Herzen von Dodge City gelegen, zeigt es anhand von Zehntausenden Ausstellungsstücken, welche Entwicklung die die 1872 gegründete Stadt nahm. Darunter ist ein teilweiser Nachbau der Front Street, wie sie sich im Jahr 1876 präsentierte. Eine seiner Attraktionen ist der legendäre Long Branch Saloon, in dem die Geschichte buchstäblich lebt. Hier kann man sich einen Drink genehmigen und der Long Branch Variety Show bewohnen, ganz wie in der guten alten Zeit. Die Vorführung ist eine der ältesten Theatervorführungen der USA.
Auch wenn sich im Laufe der Zeit das Ansehen der echten Front Street gewandelt hat, der historische Charme ist nach wie vor präsent. Mitunter möchte man meinen, Wyatt Earp und Doc Holliday könnten jeden Moment um die Ecke kommen. Auf dem Dodge City Trail of Fame sind Persönlichkeiten aus der Geschichte der Stadt in Form von Plaketten und Statuen verewigt, ebenso Schauspieler, die berühmte und berüchtigte Einwohner einem weltweiten Publikum bekanntmachten. Der Trail of Fame ist ebenso ein unverzichtbarer Bestandteil eines Stadtrundgangs wie die lebensgroße Bronzestatue eines Texas Longhorn.
Weitere Wahrzeichen der Stadt sind das historische Santa Fe Depot und das Mueller-Schmidt House. Der 1896 erbaute Bahnhof ist für eine Stadt dieser Größe – zu der Zeit hatte Dodge City nicht einmal 2.000 Einwohner – überraschend opulent. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die Stadt noch immer ein Außenposten der Zivilisation und der letzte Halt vor einem ausgedehnten unbewohnten Landstrich war. Das heute im Bahnhof angestammte Depot Theater ist das einzige Dinner-Theater der Region.
Das Mueller-Schmidt House stammt aus der Anfangszeit Dodge Citys und ist auch bekannt als Home of Stone. 1881 erbaut, ist es das älteste Haus der Stadt, das sich noch an seinem ursprünglichen Ort befindet. Dank der originalen Einrichtung erhalten Besucher des Hausmuseums einen authentischen Einblick in die Lebensart seiner damaligen Bewohner.
Das kompakte historische Zentrum lässt sich gut zu Fuß erschließen. Auf bequemere Art erkundet man die Highlights der Innenstadt an Bord des Dodge City Trolley.
Bei den Dodge City Days feiern sie zehn Tage lang die Westerntradition. Das bedeutendste Event im Veranstaltungskalender der Stadt zieht mit Rodeos wie dem legendären Dodge City Roundup, Paraden, Konzerten, Aktionen zum Mitmachen und vielem mehr Zuschauer aus aller Welt an. Mit einer sechsstelligen Besucherzahl ist es das zweitgrößte Volksfest in Kansas. Bei dieser Gelegenheit wird der alljährliche National Day of the Cowboy gleich würdig mitbegangen.
Verglichen mit den Dodge City Days fallen die anderen Veranstaltungen der Stadt fast schon bescheiden aus. Doch das ist kein Grund, das Main Street Festival am ersten Sonnabend im Juni oder das International Festival im September nicht zu besuchen. Zum Unabhängigkeitstag zünden sie über dem Boot Hills Museum das größte Feuerwerk im Westen von Kansas, und in der Vorweihnachtszeit wird mit zahllosen Veranstaltungen nochmals richtig Gas gegeben.