Wer auf den Pfaden deutscher Einwanderer wandeln möchte, ist in Allentown hervorragend aufgehoben. Die drittgrößte Stadt in Pennsylvania wurde maßgeblich von Immigranten aus Deutschland mitgeprägt, deren Spuren man allenthalben begegnet. Außerdem kann man quasi live miterleben, wie hier die Transformation vom Industriezeitalter zu einer vielversprechenden Zukunft gestaltet wird.
Ausdruck des gelungenen Umbaus ist die Innenstadt. Statt verfallender Ruinen erlebt das Zentrum eine regelrechte Blüte. Eine der Ideen, die neuen Schwung brachten, ist der ArtsWalk, eine von Straßenkunst geprägte Spaziermeile mit einer öffentlichen Bühne, die regelmäßig Schauplatz von Events ist. So steigt hier im Juni das beliebte Blues, Brews & Barbeque, bei dem der Name schon verrät, was die 20.000 Besucher erwartet.
Direkt angrenzend ist mit der Miller Symphony Hall einer der kulturellen Anker der Stadt angestammt. Das Theatergebäude ist Heimat und Spielort des Allentown Symphony Orchestra wie auch der Allentown Band. Letztere existiert nachweislich seit 1828 und ist das älteste nichtmilitärische Blasorchester der USA.
Rund 200 Jahre älter ist das „Porträt einer jungen Frau“, das der berühmte niederländische Maler Rembrandt im Jahr 1632 schuf. Es ist eines der wertvollsten Ausstellungsstücke im Allentown Art Museum. Am anderen Ende des ArtsWalk gelegen, kuratiert es aus einem Fundus von Tausenden Werken bemerkenswerte Schauen und gilt überregional als eine der führenden Kunstinstitutionen. Im Arts Park vor den Toren des Museums steht eine Pferdestatue des italienischen Meisters Leonardo DaVinci.
Das vielfältige historische Erbe der 1751 besiedelten und 1762 gegründeten Stadt lässt sich anschaulich im Lehigh Valley Heritage Museum nachvollziehen. Zu dem Museum gehört unter anderem die benachbarte Trout Hall. 1770 fertiggestellt, ist es eines der ältesten Bauwerke in Allentown. Die erschöpfenden Ausstellungen widmen selbstverständlich auch dem deutschstämmigen Erbe einige Kapitel. So verfügt das Museum über ein Archiv früher deutschsprachiger Zeitungsausgaben der Gegend.
Hier erinnern sie ebenso daran, dass die berühmte Liberty Bell während des Unabhängigkeitskrieges von Philadelphia nach Allentown gebracht wurde, wo man sie unter den Dielenbrettern der High German Evangelical Reformed Church ganze neun Monate lang vor den britischen Truppen versteckte. Die Kirche gibt es heute noch. Allerdings ist von der 1773 aus einfachen Backsteinen errichteten Gotteshaus kaum mehr etwas zu sehen. Es wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erweitert.
Das bedeutendste Event der Stadt ist die Great Allentown Fair. Erstmals im Jahr 1852 veranstaltet, ist der Jahrmarkt einer der ältesten der Vereinigten Staaten und der größte in Pennsylvania. Obwohl Tierschauen und Wettbewerbe an die landwirtschaftlichen Ursprünge erinnern, steht heute ganz klar die Unterhaltung des Publikums mit Fahrgeschäften, Konzerten und Ständen im Vordergrund.
Der an das Festgelände angrenzende Farmer’s Market ist genau der richtige Ort, um in Allentowns kulinarische Vielfalt einzusteigen. Bis heute prägt die einheimische Küche, was deutsche und niederländische Einwanderer aus der alten Heimat mitbrachten. Längst sind auch alle anderen erdenklichen Ethnien in der Gastronomie vertreten. In den Genüssen lässt sich in den zahllosen Restaurants in der blühenden Innenstadt trefflich schwelgen.
Allentown ist nicht zuletzt der Ort der Wahl für Adrenalin-Junkies. Die Stadt beherbergt mit dem Dorney Park & Wildwater Kingdom einen der größten Freizeitparks der USA. Mit mehreren Achterbahnen, Wasserrutschen, Fahrgeschäften und unzähligen anderen Attraktionen lockt der Park 1,5 Millionen Gäste pro Saison an und ist somit der stärkste Besuchermagnet der Region.