Macon ist einer dieser Orte, an denen man mit jedem Atemzug unvergleichliches Südstaatenflair verspürt. Da stellt sich sofort die Frage, ob es die herzliche Gastfreundschaft der Einwohner oder die Vielzahl historischer Sehenswürdigkeiten ist, die ihn so liebenswert machen. Auf jeden Fall kann es nicht schaden, der beinahe im geografischen Herzen von Georgia gelegenen Stadt etwas mehr Zeit zu widmen.
Das imposante Rathaus ist eines der vielen bemerkenswerten Bauwerke der Stadt. Es beeindruckt nicht nur mit seiner Fassade im Stil eines griechischen Tempels, sondern mit seiner Historie. So diente es ab November 1864 vier Monate lang als Kapitol Georgias, während Macon in den Wirren des Bürgerkriegs somit vorübergehend de facto als Hauptstadt des Staates diente.
Direkt gegenüber, jenseits des hübschen Rosa Parks Square, setzt das Macon City Auditorium einen weiteren nicht nur architektonischen Meilenstein. Umgeben von dorischen Säulen und unter einer der weltgrößten Kupferkuppeln beherbergt es einen großen Saal mit fast 2.700 Sitzplätzen. In diesem Ambiente einem Konzert oder einem der anderen regelmäßig stattfindenden Events beizuwohnen, ist ein unvergessliches Erlebnis.
Nichts anderes gilt für das Grand Opera House. Das 1884 als größte Bühne im Südosten der USA eröffnete Opernhaus verbindet ebenfalls eine langjährige Geschichte mit einem hochkarätigen Kulturangebot von Broadway-Tourneen über Konzerte des Macon Symphony Orchestra bis hin zu Theateraufführungen. Das Grand Opera House ist noch heute der führende Veranstaltungsort in Zentral-Georgia.
Ein Stadtbummel führt Besucher zu zahllosen weiteren historischen Orten. Auf einem Spaziergang auf keinen Fall fehlen darf das 1853 erbaute Cannonball House. Am 30. Juli 1864 von einer Kanonenkugel der Unionstruppen getroffen, ist es das einzige Gebäude der Stadt, das im Bürgerkrieg Schäden davontrug. Zu sehen ist davon nichts mehr, dafür bekommt man bei einer dreiviertelstündigen Führung durch das Hausmuseum allerhand Historisches zu Gesicht.
Eigentliches Ziel des damaligen Angriffs soll das Hay House nebenan gewesen sein. Das schlossartige Anwesen im italienischen Renaissancestil blieb zum Glück verschont. Es gilt vielen als eines der schönsten viktorianischen Bauwerke in Georgia. Bei einer Tour durch das Hausmuseum überzeugt man sich am besten selbst. Bei der Behind the Scenes Tour entdeckt man alle sieben Stockwerke des architektonischen Juwels mit seiner prachtvollen Ausstattung.
Von ganz oben fällt der Blick auf das nahe Woodruff House, eine weitere Kostbarkeit der Stadt. Im Jahr 1836 erbaut, ist es ein gelungenes Beispiel neoklassizistischer Architektur und einer der Orte, die dem Süden der USA sein unverwechselbares Äußeres verleihen. Hinter die Fassade der Region, um nicht zu sagen in die Seele, blickt man vorzugsweise im Tubman Museum. Als größtes Museum seiner Art in den Südstaaten widmet es sich auf erschöpfende Weise der afroamerikanischen Kunst und Kultur, die nicht zuletzt in Form eingängiger Rhythmen für jeden zugänglich ist.
In Macon ist dieser Einfluss besonders intensiv erlebbar. Nicht ohne Grund bezeichnet sich die Stadt gern als „Song & Soul of the South“. Sie war Heimat zahlreicher Musiker und Komponisten, darunter der berühmte Otis Redding. Zu Ehren dieser Musiklegende steht im Charles Jones Gateway Park am Ufer des Ocmulgee River eine Statue. Unvergessen ist auch die Allman Brothers Band. Ursprünglich als Rockband in Jacksonville gegründet, ließen sich die Allman Brothers in Macon nieder und und bauten Jazz, Blues und Country in ihre Stücke ein. Das Big House, in dem die Musiker lebten, beherbergt heute das Allman Brothers Band Museum. Voller Erinnerungsstücke und Instrumente erlaubt es eine fast schon persönliche Begegnung.
Der musikalischen Tradition folgend, dreht sich auch im Veranstaltungskalender der Stadt so manches um mitreißende Rhythmen und Klänge. Das bedeutendste Festival der Stadt steht jedoch ganz im Zeichen der vielen Tausend Kirschbäume, die Macon im zeitigen Frühjahr in ein zartes Rosa tauchen. Das International Cherry Blossom Festival im März lockt Besucher aus aller Welt an.
Bei der Gelegenheit sollte man sich die vielen weiteren Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen, die Macon zu einer Destination erster Güte machen. Dazu gehört zweifellos das Museum of Arts and Sciences im Nordwesten der Stadt. Es entführt anhand interaktiver Ausstellungen in die Welt der Wissenschaft und Kunst. Beliebt sind der zugehörige Minizoo, das Discovery House mit Ausstellungen zum Mitmachen und das Planetarium.
Der Ocmulgee National Historical Park vor den Toren der Stadt bewahrt Erdbauten aus vorkolumbischer Zeit. Sie entstanden zwischen dem neunten und elften Jahrhundert, doch archäologische Funde beweisen, dass die Gegend bereits seit Jahrtausenden von Menschen besiedelt war. Der Park zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Zentral-Georgia.