Memphis steht etwas im Schatten von Tennessees Hauptstadt Nashville. Dabei ist die Großstadt im Dreiländereck von Tennessee, Arkansas und Mississippi der Nummer eins durchaus ebenbürtig. Denn auch Memphis ist eine ausgesprochene Musikstadt und kann sogar mit dem King of Rock’n’Roll punkten. Auch historisch und kulturell gesehen, ist Memphis ein Ziel von Format unter den Städten im Südosten der USA.
Ihr wertvollstes Asset ist natürlich die Musik. Die Stadt ist die Wiege von Blues und Rock’n’Roll. Die Blues Hall of Fame ehrt die größten Künstler der Branche. Einer von ihnen ist der legendäre B. B. King. Der Mitbegründer des Memphis Blues trat seinerzeit regelmäßig in einem ihm gehörenden Club in der Beale Street auf. Die Straße ist heute das Herzstück des Blues in Memphis. Voller Clubs, Restaurants und Läden ist die Straße das touristische Epizentrum der Stadt. Vor allem nach Einbruch der Dämmerung, wenn die vielen Neonreklamen die Fußgängerzone in ein buntes Lichtermeer tauchen, während Bands ihr Können zum Besten geben, finden Nachtschwärmer hier den Himmel auf Erden. Noch mehr los als gewöhnlich ist im Mai, wenn sie hier mit dem Beale Street Music Festival ein riesiges Straßenfest feiern.
Ein entsprechendes Pendant erwartet alle, die Elvis Presley verehren, in dem berühmten Anwesen Graceland. Der Wohnort und die letzte Ruhestätte sind eine regelrechte Pilgerstätte und zeigen, dass der King of Pop bis heute innig geliebt wird. Leben und Wirken von Elvis sind eng mit Memphis verbunden; im Jahr 1954 gab er hier sein erstes Konzert. Das Studio von Sun Records, wo Elvis neben anderen Größen wie Johnny Cash unter Vertrag stand, gibt es heute noch. Das Sun Studio oder das Stax Museum of American Soul Music sind Orte, die an die glanzvollen Zeiten der Stadt erinnern.
Doch es gibt auch Schatten in der Geschichte von Memphis. Als Heimat einer der größten afrikanischstämmigen Stadtbevölkerungen des Staates war die Rassendiskriminierung besonders deutlich und spielte Memphis eine wesentliche Rolle in der Bürgerrechtsbewegung. Im Jahr 1968 erlangte die Stadt mit der Ermordung des bekannten Führers der Bewegung, Martin Luther King Jr., traurige Berühmtheit. Der Ort des Anschlags, das damalige Lorraine Motel, beherbergt heute das National Civil Rights Museum. Es erinnert an die Geschehnisse und die Entwicklung der Bürgerrechte im Allgemeinen vom Anbeginn bis in die heutige Zeit.
Zu den Must-Sees der Stadt zählt auch die große Pyramide am Mississippi River. Das markante Bauwerk ist eine Hommage an die namensgleiche Stadt in Ägypten. Einen guten Ausblick erhält man von der Spitze des 98 Meter hohen Bauwerks. Eine weitere Möglichkeit für ein umfassendes Panorama bietet sich von der Schwebebahn, die den Fluss auf dem Weg zum Freizeitgebiet Mud Island überquert. Die Bahn war unter anderem ein Schauplatz der Handlung des Spielfilms „Die Firma“.
Eine liebenswürdige Rarität ist die Ringlinie der städtischen Straßenbahn. Ähnlich wie in New Orleans nutzen Besucher der Stadt gern die historischen Straßenbahnwagen der Riverfront Line in Downtown und am Mississippi. Auch hier schippert mit der Delta Queen ein historischer Schaufelraddampfer auf dem mächtigen Fluss.
Schließlich sollte man sich eine kuriose und vermutlich weltweit einzigartige Attraktion im mondänen Peabody Hotel, selbst eine bedeutende Landmarke in Memphis, nicht entgehen lassen. Im Hotel lebt eine dressierte Entenschar, die zweimal täglich unter erstaunten Blicken eines großen Publikums durch die Lobby marschiert. Die Peabody Ducks sind landesweit bekannt.