Die meisten Besucher von San Francisco haben mit der Golden Gate National Recreation Area garantiert schon Bekanntschaft gemacht, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das nationale Schutzgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten des Golden Gate, der Meerenge, die den Pazifischen Ozean mit der Bucht von San Francisco verbindet. Es umfasst eine Gegend voller Erlebnisse und Entdeckungen.
Mit 15 Millionen Besuchern ist die Golden Gate National Recreation Area einer der meistbesuchten Parks im Nationalpark-System der USA. Das Gebiet ist zweifellos auch einer der vielseitigsten. Hier findet man alles. Turbulentes Treiben der Großstadt, historische Orte, pittoreske Strände und sogar unberührte Natur, die sage und schreibe 2.000 Tier- und Pflanzenarten ein Refugium bietet. Wenn San Francisco nicht schon für sich genommen wie ein Magnet wirken würde, müsste man wegen des Golden Gates hierher kommen.
Die Zahl der Sehenswürdigkeiten ist so groß, dass einem schwindlig werden kann. Vielleicht liegt das aber auch an der Überquerung der Golden Gate Bridge, die in 67 Metern Höhe die Meerenge überspannt. Ausgerechnet die legendäre Brücke, die wie eine Klammer die beiden Teile des Parks zusammenfügt, gehört selbst allerdings nicht dazu. Jedenfalls nicht formell, was aber zu verschmerzen ist, denn ohne diese Lebensader wäre das Erholungsgebiet kaum vorstellbar.
Zu den touristischen Höhepunkten gehören des Parks gehören bekannte Attraktionen wie die berüchtigte Gefängnisinsel Alcatraz, das historische Presidio oder das Fort Point. Im nördlichen Teil findet sich in den Marin Headlands eine beeindruckende Naturkulisse. Durchzogen von Wanderwegen und Biketrails ist die Gegend nicht nur ein Paradies, um sich aktiv zu erholen. Von den zum Golden Gate hin abfallenden Steilhängen bieten sich imposante Panoramen. Einen der besten Ausblicke verheißt der Hawk Hill. Dort breitet sich vor einem eine einzigartige Komposition aus der Meerenge, der malerischen Golden Gate Bridge und der Kulisse San Franciscos aus. Jedenfalls dann, wenn nicht gerade die berüchtigten Nebenschwaden vorbeiwabern und die Sicht behindern.
Auf der Conzelman Road die die Berge erklimmt, gelangt man bequem mit dem Auto zu verschiedenen Aussichtsplattformen. Einen Parkplatz zu finden, ist angesichts der enormen Popularität der Gegend allerdings reine Glückssache. Mit einem gemieteten Fahrrad lässt sich die Parkplatzsuche umgehen und sogar die Maut für die Überquerung der Golden Gate Bridge einsparen.
Nur ein kurzes Stück weiter findet man sich inmitten turmhoch aufragender Küstenmammutbäume wieder, deren Erscheinungsbild nicht minder spektakulär ist. In erfreulich großer Zahl sind sie im Muir Woods National Monument erhalten geblieben, das in die Golden Gate National Recreation Area eingebettet ist. Auch hier leistet ein Fahrrad bei der Anfahrt gute Dienste, erspart es doch die Mühen der obligatorischen Parkplatzreservierung.
Wo sich die Marin Headlands fast unvermittelt aus dem offenen Meer erheben, gehören mit dem Muir Beach und dem Stinson Beach zwei wunderbare Strände zum Nationalpark. Letzterer gilt als einer der schönsten Badestrände im nördlichen Kalifornien und ist ein ausgewiesenes Paradies zum Surfen. Ein Strand, den man ebenfalls auf keinen Fall auslassen darf, ist der Baker Beach südwestlich der Golden Gate Bridge. Von hier und dem benachbarten China Beach hat man die ikonische Brücke aus einer anderen Perspektive im Blick.
Zum Pflichtprogramm im Südteil des Parks gehört außerdem ein Abstecher zu den historischen Militäranlagen Fort Point und Presidio, bevor man sich zum Fisherman’s Wharf begibt, um die ebenfalls obligatorische Bootsfahrt nach Alcatraz zu absolvieren. Der Besuch der Gefängnisinsel einschließlich Tour durch die berüchtigten Mauern ist ein Höhepunkt, der sich mit einem Stadtbummel durch San Francisco verbinden lässt.