Das vor den Toren der Metropole Houston befindliche Galveston ist einer der touristisch bedeutendsten Orte an der Golfküste der USA. Mit ihren Traumstränden und Sehenswürdigkeiten lockt die Stadt, die die gleichnamige Insel vollständig einnimmt, nicht nur Ausflügler aus der nahegelegenen Großstadt an, sondern Besucher aus aller Welt.
So mancher kommt eigens wegen des ikonischen Galveston Island Historic Pleasure Pier, der berühmtesten Attraktion der Stadt. Auf der 340 Meter lange Seebrücke befindet sich ein Freizeitpark mit einem Riesenrad, einer Achterbahn und anderen Fahrgeschäften, die Spaß für die ganze Familie verheißen. Der beliebte Pier ersetzt seinen beim Hurrikan Carla im Jahr 1961 zerstörten Vorgänger.
Vom Pleasure Pier ist der Bogen zum Strand schnell gespannt. Meilenlange Strände erstrecken sich entlang der Küstenlinie. Besonders populär sind East Beach, Steward Beach und Porretto Beach im Osten, Sunny Beach oder Bermuda Beach in der Mitte und San Luis Beach im Süden von Galevston Island. Es gibt unzählige Gelegenheiten für einen entspannten Tag am Meer. Und dank des milden Klimas ist eigentlich immer Strandsaison. Nicht wundern: Wo es nicht ausdrücklich verboten ist, nehmen die Leute gern ihr Auto mit bis auf den Strand. Jedes Jahr im Sommer ist der East Beach Schauplatz eines Wettbewerbs im Sandburgenbauen. Der Wettstreit von mehr als 60 Teams ist eines der Top-Events in Galveston.
Die Stadt hat allerdings noch vieles mehr zu bieten. Für einen ausgedehnten Bummel empfiehlt sich das innerstädtische Viertel rings um The Strand. Die historische Hauptstraße mit ihren hübschen Häusern und gusseisernen Balkonkonstruktionen erinnert ein wenig an New Orleans. Hier sind nicht nur zahlreiche Restaurants und Läden ansässig, sondern auch Attraktionen wie das Galveston Arts Center. Die Kunstausstellung zeigt zeitgenössische Werke überwiegend einheimischer Kunstschaffender, und der Eintritt ist frei.
Alle paar Wochen organisiert das Arts Center den ArtWalk. Jeweils samstagabends verwandelt sich die historische Innenstadt rings um The Strand in eine einzige Flaniermeile mit geöffneten Galerien, Ausstellungen, Künstlerwerkstätten und allerhand Livemusik und Unterhaltung. Auch einige der bedeutendsten Events der Stadt haben hier ihren Mittelpunkt. Dazu zählen die Feierlichkeiten zu Mardi Gras, das Galveston Island Jazz & Blues Festival oder das weihnachtliche Dickens on the Strand.
Eine der kulturellen Institutionen und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist das Grand 1894 Opera House. Es ist eines der wenigen Opernhäuser aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, die heute noch existieren und darf sich mit dem ehrenvollen Ruhm schmücken, das offizielle Opernhaus des Staates Texas zu sein. Entsprechend hochkarätig ist das vielfältige Programm. Neben gastierenden Broadway-Shows dürfen sich Besucher auf Darbietungen des Galveston Symphony Orchestra oder des einheimischen Ballettensembles freuen. Für Theateraufführungen empfiehlt sich mit der Island East-End Theater Company das einzige Repertoire-Theater der Stadt, das jedes Jahr fünf bis sechs eigene Produktionen auf die Beine stellt.
Außerdem kann Galveston mit zahlreichen weiteren Orten aufwarten, die Besuchern mit den verschiedensten Interessen ein Angebot unterbreiten. So dürfen sich Pflanzenliebhaber auf die Moody Gardens freuen, der mit drei markanten Glashäusern in Pyramidenform auch Tiere beherbergt. Eisenbahnfans kommen im Galveston Railroad Museum auf ihre Kosten, das in der einstigen Union Station eingerichtet ist.
Ein gänzlich ungewöhnliches Museum ist das Ocean Star Offshore Drilling Rig & Museum. Untergebracht auf einer ehemaligen Bohrinsel im Hafen der Stadt, beleuchtet es die Gewinnung von Erdöl und -gas auf See. Beeindruckend ist das benachbarte Texas Seaport Museum, nicht zuletzt wegen seines Dreimasters Elissa. Der 1877 gebaute Großsegler gehört zu den ältesten seetüchtigen Segelschiffen der Welt.
Eines der architektonisch bemerkenswertesten Häuser in Galveston ist das Moody Mansion aus dem Jahr 1895. Es beeindruckt nicht nur mit seiner baulichen Gestaltung, sondern auch mit seiner im Original erhaltenen Einrichtung. Im Rahmen spezieller Führungen lassen sich sogar Ecken der Residenz der Familie Moody entdecken, die der Öffentlichkeit normalerweise verborgen bleiben. Im Erdgeschoss des Hauses ist das Galveston Children’s Museum untergebracht.
Zur gleichen Zeit entstand übrigens das frühere Waisenhaus der Stadt, das heute mit dem Bryan Museum eine der umfassendsten Kollektionen zur Geschichte von Texas und des amerikanischen Westens beherbergt. Seine Sammlung umfasst stolze 70.000 Gegenstände, die 12.000 Jahre Kulturgeschichte repräsentieren. Mit dem Gresham House, auch bekannt als Bishop’s Palace, verfügt die Stadt über ein weiteres Juwel. Die imposante Villa gilt als eines der bedeutendsten viktorianische Bauwerke Amerikas und sollte ebenso auf dem Programm stehen wie noch manches andere geschichtsträchtige Bauwerk.