Dubuque

Das charmante Dubuque ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Die älteste Stadt Iowas ist eine der bedeutendsten Ansiedlungen am Mississippi River zwischen Minneapolis/Saint Paul und Saint Louis, um nicht zu sagen eine regionale Drehscheibe. Sie liegt genau im Dreiländereck von Iowa, Illinois und Wisconsin und ist nicht nur Anziehungspunkt für Bewohner im Umland aus allen drei Staaten, sondern hat auch touristisch einiges zu bieten. Nicht ohne Grund gilt Dubuque als einer der urbanen Höhepunkte an der Great River Road.

Zum Auftakt empfiehlt sich ein Überblick über Dubuques Skyline. Eines der schönsten Panoramen bietet die Aussichtsplattform am oberen Ende des Fenelon Place Elevators. Die Aussicht ist imposant, fallen doch architektonische Höhepunkte wie der Shot Tower am Mississippi, der Turm des Gerichtsgebäudes, die St. Raphael’s Cathedral oder die mächtige Julien Dubuque Bridge sofort ins Auge.

Doch zunächst lohnt es sich, mit dem Fenelon Place Elevator eine der Hauptattraktionen der Stadt näher zu betrachten oder gleich auszuprobieren. Auch bekannt als Fourth Street Elevator, ist die 90 Meter lange Standseilbahn eines der wenigen Transportmittel ihrer Art, die heute noch in den USA existieren, und auch eine der ältesten. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1893 befördert der Aufzug Fahrgäste zwischen dem oberen Ende der Klippen, die sich durch Dubuque ziehen, und der fast 60 Meter tiefer gelegenen Innenstadt.

In Downtown bietet sich dann jede Menge Gelegenheit für Entdeckungen. Die St. Raphael’s Cathedral in Nachbarschaft des Fenelon Place Elevator ist die Heimat der ersten Kirchengemeinde in ganz Iowa, und auch das 1861 geweihte Gotteshaus selbst gehört zu den ältesten des Staates. Ein Fakt der nicht verwundert angesichts der Tatsache, dass die maßgeblich von Irischen und deutschen Einwanderern geprägte Stadt die älteste in Iowa ist. Gegründet wurde Dubuque im Jahr 1833.

Ein weiteres Beispiel für interessante wie imposante Architektur ist das Gerichtsgebäude des Dubuque County. Überragt von einem Turm, wirkt das Ende des 19. Jahrhunderts im Stil von Renaissance und Neoromanik errichtete Bauwerk wie ein Schloss. Gemeinsam mit anderen beeindruckenden Gebäuden wie dem historischen Julien Dubuque Hotel, dem Grand Opera House oder dem Five Flags Center unterstreicht es die Bedeutung der Stadt für die gesamte Region.

Das Five Flags Center beherbergt mit dem gleichnamigen Theater eine der ältesten Bühnen der Stadt, die schon vielen nationalen und internationalen Stars ein Podium bot und den Hauch von Glamour und weiter Welt nach Dubuque brachte. Es ist zudem die Heimat des städtischen Sinfonieorchesters und Schauplatz von Konzerten, Ballett, Comedy-Acts, Sportwettkämpfen und anderen Events. Auch das originalgetreu restaurierte und denkmalgeschützte Grand Opera House lohnt sich; es bringt den Broadway an den Mississippi.

Angesichts all des urbanen Flairs, das vor allem in der Main Street mit einer reichhaltigen Gastronomie und der aus allen Richtungen einsehbaren Town Clock aus dem Jahr 1873 einhergeht, sollte man nicht den Hafen aus dem Blick verlieren. Durch die Hochstraße des Highway 61 etwas von der Innenstadt abgeschnitten, gibt es dort durchaus einiges zu erleben, vor allem das National Mississippi River Museum & Aquarium. Wie sein Name schon verrät, widmet sich das Museum am Beispiel des Mississippi, der direkt draußen vorbeifließt, der Kultur, Geschichte und Ökologie der Flüsse Amerikas. Zu den Ausstellungen gehören verschiedene Aquarien ebenso wie das im Hafen festgemachte Dampfschiff William M. Black.

Auf dem Mississippi River Walk lohnt sich schließlich ein Spaziergang zum Shot Tower. Zwar etwas abgelegen, ist der Turm am Ufer des Flusses nichts weniger als eines der Wahrzeichen von Dubuque. Das knapp 37 Meter hohe Bauwerk ist einer der wenigen Schrottürme, die heute noch in den USA existieren. Er wurde 1856 errichtet, um Schrotkugeln herzustellen. Dabei ließ man flüssiges Blei von der Spitze des Turms durch ein Gitter herabtropfen. Im freien Fall formten sich die Bleitropfen zu nahezu identischen Kugeln, die in einem Wasserbecken am Boden aufgefangen wurden und dank der sofortigen Abkühlung ihre endgültige Kugelform behielten.

Auf dem Weg zurück in die Innenstadt fällt der Blick garantiert auf eines von mehr als 30 riesigen Wandbildern. Die Straßenkunst ist ein idealer Auftakt für den obligatorischen Besuch im Dubuque Museum of Art. Die älteste Kunsteinrichtung in ganz Iowa – das Museum geht zurück auf den 1874 gegründeten städtischen Kunstverein – zeigt zeitgenössische Werke vornehmlich aus dem Mittleren Westen und ist berühmt für die Kollektion des aus Iowa stammenden Malers Grant Wood.

Mit dem Eagle Point Park verfügt Dubuque über einen weitläufigen Stadtpark mit schöner Aussicht über den Mississippi. Noch besser ist die Sicht indes vom Mines of Spain State Recreation Area südlich der Stadt. Das dortige Julien Dubuque Memorial zu Ehren von Julien Dubuque, dem ersten europäischen Siedler, der sich an der Stelle der heutigen Stadt niederließ und daher in gewisser Weise als ihr Begründer gilt, verheißt einen beeindruckenden Fernblick – inklusive einem Stadtpanorama zum Abschied.

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