Baxter State Park

Der Baxter State Park ist ein Naturparadies in der nördlichen Mitte des Neuenglandstaates Maine. Abgelegen von den Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation, kommen Naturliebhaber in der insgesamt rund 850 Quadratkilometer großen Wildnis voll auf ihre Kosten.

Die Sache mit der Wildnis ist übrigens mehr als nur eine Metapher. Über weite Teile des Parks erstreckt sich unberührter Wald, und auch der Zugang sowie die Nutzung sind stark reglementiert. Dieser Umstand ist dem früheren Gouverneur Percival Baxter zu verdanken, der zeitlebens Land aufkaufte und es dem Staat mit der Bedingung übertrug, das Areal für immer in einem wilden Zustand zu erhalten. Konsequenterweise gibt es innerhalb der Parkgrenzen weder geteerte Straßen noch Strom oder fließendes Wasser. Wasser aus Leitungen wohlgemerkt. Denn an Bächen, Flüssen und Wasserfällen herrscht in dem Paradies rings um den Mount Katahdin kein Mangel.

Der Katahdin ist mit 1.610 Metern der höchste Berg in ganz Maine und als Wanderziel begehrt. Sogar einer der berühmtesten Fernwanderwege der USA beginnt auf dem weithin sichtbaren Gipfel – es ist der Appalachian Trail, der von hier auf mehr als 3.500 Kilometern bis nach Georgia verläuft. Daneben führen weitere Wanderwege auf die Bergspitze. Die wohl beliebteste Route ist der Knife Edge Trail, bei dem man sich buchstäblich auf Messers Schneide auf einem schmalen Berggrat fortbewegt. Alle Trails sind anstrengend und nur für konditionsstarke Wanderer geeignet. Der Katahdin gilt als einer der am schwersten zu bezwingenden Berge in den gesamten Appalachen. Für den Aufstieg und den Weg zurück werden acht bis zwölf Stunden veranschlagt.

Wer sich dieses Abenteuer nicht zutraut, findet auf den mehr als 200 Meilen an Trails im Baxter State Park unzählige Alternativen. Während man die herrliche Landschaft durchstreift, fällt oft genug der Blick auf den imposanten Berg mit seiner markanten Silhouette. Besonders schön ist der Anblick – wie überall in Neuengland – im Herbst während der unvergesslichen Laubfärbung. Besonders erhebend ist es anzusehen, wie sich die Hügel mit all den bunten Tupfen in den Tümpeln und Seen der Gegend spiegeln. Es ist die beste Zeit für einen Ausflug zum Baxter State Park, allerdings verzeichnet er dann auch die Mehrzahl der Besucher.

Der Park ist ganzjährig geöffnet, doch die Bedingungen sind im Winter, der meist hart ausfällt, mindestens herausfordernd. Dann geht ohne Hilfsmittel wie Skier oder Schneeschuhe normalerweise nichts. Mit einem gemieteten Schneemobil kann man sich auf der Park Tote Road fortbewegen.

Seit dem Jahr 2016 grenzt unmittelbar östlich an den Baxter State Park das Katahdin Woods and Waters National Monument an, das sich über mehr als 350 Quadratkilometern erstreckt. Das fast vollständig naturbelassene Monument mit dichten Wäldern, wilden Bachläufen und rauschenden Wasserfällen ist die ideale Ergänzung, um den Abstand vom Alltag nochmals zu vergrößern.

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