Die Südstaatenmetropole Atlanta ist nicht nur die Hauptstadt des Bundesstaates Georgia, sondern der Dreh- und Angelpunkt im Südosten der USA. Und das nicht nur, weil die Stadt den verkehrsreichsten Flughafen der Welt beherbergt und somit bestens angebunden ist. Vor allem sind es die kulturellen Höhepunkte, die Atlanta zu einem der attraktivsten Reiseziele der Vereinigten Staaten machen.
Events, Museen, historische Schauplätze und andere Attraktionen von nationalem Rang – die Vielfalt ist so riesig, dass man gar nicht weiß, womit man beginnen soll. Als Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour durch Atlanta empfiehlt sich jedoch der Olympiapark im Herzen der Stadt, der anlässlich der Olympischen Sommerspiele von 1996 angelegt wurde. Zentrales Element ist die Fountain of Rings, ein die fünf Olympischen Ringe symbolisierendes Wasserspiel. In dem bei Einheimischen wie Besuchern beliebten Park lässt sich gut etwas Zeit vertrödeln – es ist die Gelegenheit, sich zu sammeln, bevor es aufgeht in die Fülle von Atlantas Höhepunkten.
Drei davon grenzen direkt an den Olympic Centennial Park an. Das Georgia Aquarium beherbergt das größte Aquarium der Welt, während die World of Coca-Cola die Geschichte des weltberühmten Getränkeherstellers nachzeichnet. Selbst wer mit dem süßen Getränk, das bei seinen Siegeszug bis fast in jeden Winkel der Erde vordrang, nicht so viel am Hut hat, sollte sich diese Zeitreise nicht entgehen lassen.
Das National Center for Civil and Human Rights ist die dritte Attraktion im Bunde. Es widmet sich den Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung in den USA, hat aber auch die Menschenrechtssituation weltweit im Blick. Eine der Ausstellungen beleuchtet ausführlich das Leben des Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr.
King Jr. wird als einer der berühmtesten Söhne der Stadt geehrt. Als eine der führenden Figuren im gewaltfreien Kampf um Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit prägte er die Geschichte der Stadt nachhaltig. Auf seinen Spuren wandeln kann man in Kings Geburtshaus. Es befindet sich in der Auburn Avenue und ist neben der Ebenezer Baptist Church unter anderem Teil des Martin Luther King Jr. National Historical Parks. An verschiedenen weiteren Stellen werden sein Leben und Wirken gewürdigt.
Der Bürgerrechtsbewegung voraus ging der Kampf gegen die Sklaverei im 19. Jahrhundert, an dem sich letztlich der amerikanische Bürgerkrieg entzündete. Der Krieg prägte auch Atlanta nachhaltig. Diesem Thema widmet sich das Atlanta History Center im nördlich gelegenen Stadtviertel Buckhead. Das Museum beherbergt unter anderem eine der umfassendsten Sammlungen an Relikten des Bürgerkriegs der USA. Das größte Besucherinteresse zieht dabei ein monumentales Rundbild auf sich. Das handgemalte Werk stammt aus dem Jahr 1885 und zeigt die Schlacht von Atlanta. Mit 109 Metern Länge und 15 Metern Höhe zählt es zu den weltgrößten künstlerischen Darstellungen dieser Art.
Neben dem Sezessionskrieg beleuchtet das History Center in verschiedenen Dauerausstellungen eine Fülle historischer Aspekte, zum Beispiel die Geschichte der Ureinwohner der Region, wie berühmte Persönlichkeiten die Entwicklung Atlantas prägten oder den enormen Einfluss der Eisenbahn auf die Stadtgeschichte. Es war schließlich auch die Eisenbahn, die Atlanta seine zentrale Rolle im Bürgerkrieg verlieh. Erreichte man von hier aus doch innerhalb eines Tages alle wichtigen Städte im Südosten und Süden der USA mit dem Zug.
Heute kommen die meisten mit dem Flieger. Der Flughafen der Stadt ist der verkehrsreichste der Welt und sichert Atlanta die beste Anbindung an Ziele innerhalb der USA und weltweit. Das ist einer der Pluspunkte, die der Stadt mehr als 30 Millionen Besucher im Jahr bescheren und Atlanta in die Top Ten der meistbesuchten Städte der USA katapultieren.
Zu sehen und erleben gibt es zudem noch jede Menge mehr. Unzähligen weiteren Museen stehen auch Outdoor-Attraktionen von Rang gegenüber, die Atlanta mindestens nationale Anerkennung verleihen. Da ist zum Beispiel der Zoo von Atlanta, der enorme Anerkennung für seine Erfolge in der Zucht von Pandas genießt und die größte Population an Gorillas und Orang Utas landesweit beherbergt. Der Botanische Garten macht indes mit dem Kendeda Canopy Walk von sich reden. Der 180 Meter lange Baumwipfelpfad bahnt sich in mehr als zehn Metern Höhe seinen Weg zwischen Eichen und Pappeln in einem der letzten erhaltenen Stadtwälder Atlantas. Der ist ein Ruhepol unweit vom geschäftigen Downtown.
Auch der benachbarte Piedmont Park, einer der größten Stadtparks und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen, lädt zum Relaxen ein. Wenn nicht gerade die Post abgeht, denn der Park ist Veranstaltungsort großer Events wie dem Frühlingsfest Atlanta Dogwood Festival, dem Music Midtown oder dem Atlanta Pride Festival. Letzteres steht sinnbildlich für den bunten und weltoffenen Charakter der andererseits so traditionsbewussten Stadt.
Bunt und vielfältig präsentiert sich schließlich die Gastronomie Atlantas. Als klassischer Schmelztigel von Kulturen aus allen Ecken der Welt, spiegeln sich alle erdenklichen Einflüsse in der kulinarischen Szene wider. Insbesondere in der Gegend entlang des Buford Highway im Nordosten Atlantas kann man eine kulinarische Weltreise unternehmen. Die Region bezeichnen die Einheimischen nicht ohne Grund als International Corridor.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich Atlanta einen Namen als gastronomischer Hotspot gemacht. Restaurants wie Bocado, Empire State South oder Miller Union sind weit über die Stadtgrenzen hinaus geschätzt. Natürlich trifft man auch auf klassische und einfach gehaltene südliche Küche. Eine der besten Adressen ist die einheimische Fast-Food-Kette The Varsity. Das 1928 gegründete Familienunternehmen gilt als eine der Ikonen Atlantas.
Wenn schon die Rede von einer Ikone der Stadt ist, darf auch der Nachrichtensender CNN nicht unerwähnt bleiben. 1980 als erster reiner Nachrichtensender der Welt auf Sendung gegangen, ist Atlanta bis heute das Hauptquartier und Sendezentrum von CNN. Mit dem weltweit empfangbaren Programm reicht die Strahlkraft Atlantas somit jederzeit bis in buchstäblich jeden Winkel der Erde. Bei einer geführten Tour durch die Studios erlebt man einen spannenden Blick hinter die Kulissen.