Lincoln

Lincoln, die Hauptstadt von Nebraska, ist für manche Überraschung gut. Benannt nach einem der berühmtesten Staatslenker der USA, Abraham Lincoln, ist die zweitgrößte Stadt des ländlich geprägten Bundesstaates im Mittleren Westen reichlich bestückt mit Sehenswürdigkeiten, für deren Erkundung man getrost etwas mehr Zeit einplanen sollte.

Im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight ist das Nebraska State Capitol. Erbaut in Form eines Hochhauses, ist es mit 122 Metern nicht nur das zweithöchste Kapitol in den USA (höher ist nur noch das Louisiana State Capitol in Baton Rouge), sondern zugleich das höchste Gebäude in Lincoln. Es dominiert die Silhouette der Stadt und ist aus allen Richtungen schon von Weitem gut zu erkennen. Grund genug, das im Stil des Art déco errichtete Bauwerk zuerst anzusteuern. Am besten schließt man sich einer Führung an, um keines der vielen Details, die jeweils für sich genommen Sehenswürdigkeiten sind, auszulassen. Toppen lässt sich eine Erkundungstour mit einem Blick von der Aussichtsplattform in luftiger Höhe.

Nach einem Selfie mit der Statue zu Ehren Abraham Lincolns, der nicht nur hier verehrt wird, geht es weiter in Richtung Innenstadt. Allein in den hiesigen Museen kann man eine Menge Zeit zubringen, ohne dass es jemals langweilig wird. Während man im Nebraska History Museum in die Geschichte des Staates eintaucht, lädt das Children’s Museum gleich gegenüber Kinder mit allerhand interaktiven Exponaten zum Ausprobieren und Lernen ein.

Wenige Blocks weiter führt für Kunstliebhaber am Great Plains Art Museum und dem Sheldon Museum of Art kein Weg vorbei. Letzteres beeindruckt mit einem Skulpturengarten, der 30 monumentale Werke umfasst. Die beiden Kunstmuseen gehören zur staatlichen Universität Nebraskas, und der Eintritt ist frei.

Direkt nebenan beherbergt der Uni-Campus mit dem Lied Center einen Kulturtempel, den man im Mittleren Westen wohl nicht vermuten würde. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1990 waren und sind nicht nur Broadway-Shows zu Gast, sondern international bekannte Künstler. Das Lincoln’s Symphony Orchestra spielt hier ebenfalls regelmäßig auf. Für reichlich Abwechslung ist somit gesorgt.

Zum Glück sind die Entfernungen im Zentrum der 300.000 Einwohner zählenden Hauptstadt nicht allzu groß, so dass man sich bequem zu Fuß auf den Weg zum Haymarket machen kann. Das Viertel rings um den früheren Marktplatz steht nicht nur als Historic District unter Denkmalschutz, sondern ist mit seinen Läden, Galerien, Kneipen, Restaurants und dem historischen Railyard eine beliebte Gegend zum Ausgehen, Bummeln und Erleben.

Hier fällt ganz besonders die gastronomische Vielfalt der Stadt ins Auge, was nicht zuletzt mit der großen ethnischen Vielfalt Lincolns zu tun haben dürfte. Allein an der Universität sind Studenten aus mehr als 100 Ländern eingeschrieben, die der Stadt nicht nur ein internationales Flair verleihen, sondern auch eine jugendliche Frische. Man kann es aber auch ganz rustikal angehen lassen, zum Beispiel bei einer martialisch anmutenden Axtwurf-Session im Tomahawks Axe Throwing.

Wer dann noch nicht genug hat, kann unbesorgt sein. Lincoln hat noch jede Menge mehr zu bieten. Zu den weiteren Highlights, die einem die Einheimischen regelmäßig ans Herz legen, zählt das Museum of American Speed. Es gibt Einblick in die Geschichte des automobilen Rennsports in den Vereinigten Staaten und zeigt historische Rennwagen und zahlreiche Erinnerungsstücke. Sehenswert ist auch der Gouverneurssitz in der Nachbarschaft des Kapitols. Untergebracht ist die Residenz in einer mondänen Villa aus dem 19. Jahrhundert. Nach vorheriger Anmeldung sind kostenlose Führungen durch das Anwesen möglich.

Ein hübsches Kleinod sind die Sunken Gardens, eine im Jahr 1930 angelegte Grünanlage südöstlich der Innenstadt, während der benachbarte Lincoln Children’s Zoo ein Tierpark ist, der sich extra auf kleine Besucher eingestellt hat. Beliebt sind zum Beispiel Fahrten mit der Kindereisenbahn des Zoos.

Nur eine Autostunde von Omaha, Nebraskas größter Metropole, entfernt, lassen sich beide Orte zu einem spannenden Städtetrip verbinden, der Wünsche nach interessanten Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen kaum unerfüllt lässt.

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