Delaware

Delaware ist der zweitkleinste Bundesstaat der USA. Jedoch einer mit einer großen Geschichte und einer langen Atlantikküste. Bei einer Reise an die oder entlang der Ostküste der USA sollte man daher ganz genau hinschauen und Delaware sein volles Augenmerk zuwenden. Es lohnt sich.

Denn lebendige Historie begegnet einem hier buchstäblich auf Schritt und Tritt. Delaware war die erste der 13 Kolonien, die die neue Verfassung der Vereinigten Staaten ratifizierten und hierdurch zu einem Staat der USA wurden. In Delaware geschah dies am 7. Dezember 1787 in einer kleinen Taverne im Herzen der Hauptstadt Dover, die es noch heute gibt. Der Staat trägt daher stolz und völlig berechtigt den Beinamen First State.

Das koloniale Erbe und den Weg in die Union bewahrt der First State National Historical Park. Er umfasst sechs Schauplätze im gesamten Staat, an denen sich die denkwürdige Entwicklung von der Kolonie zum ersten Bundesstaat vollzog. Dazu gehören Fort Christina, wo die Schweden im Jahr 1638 erstmals anlandeten und mit dem Aufbau ihrer Kolonie begannen, und das Dover Green, eine Grünanlage, die damals traditionell als Versammlungsort diente und wo auch die Verfassung angenommen wurde.

Der Park umfasst außerdem das Brandywine Valley, das sich im Norden Delawares bis ins benachbarte Pennsylvania erstreckt. Das Tal ist eine Natur- und Kulturlandschaft entlang des Brandywine Rivers. Der Industrielle William Bancroft kaufte die Gegend Anfang des 20. Jahrhunderts, um sie für die Nachwelt zu bewahren. Seitdem ist das Areal unverändert geblieben. An dieses Schutzgebiet grenzt der gleichnamige State Park an, und auf dem Brandywine Valley National Scenic Byway lässt sich der Landstrich buchstäblich erfahren. Im Brandywine Valley befindet sich auch das Hagley Museum and Library. Das Museum umfasst unter anderem das erste Wohnhaus der einflussreichen Familie Du Pont in den USA.

Zwei weitere Du-Pont-Anwesen und einige der bedeutendsten Attraktionen des Staates sind das mondäne Nemours Estate und das Winterthur Museum. Beide befinden sich unweit von Wilmington. Wilmington ist gewissermaßen Delawares Tor zur Welt. Abgesehen davon, dass unzählige Unternehmen aufgrund der günstigen Steuergesetze Delawares in der größten Stadt des Staates eine Niederlassung unterhalten, liegt Wilmington am Nord-Ost-Korridor zwischen Philadelphia und Baltimore mit hervorragendem Anschluss an Autobahnen und den Fernverkehr der ameriaknischen Eisenbahngesellschaft Amtrak.

Nicht nur Unternehmen profitieren übrigens von günstigen Steuersätzen, sondern auch Verbraucher. Shoppen ist hier nämlich steuerfrei. In Delaware lohnt es sich daher besonders, in einem Einkaufszentrum auf Schnäppchenjagd zu gehen oder sich in einem der vielen Andenkenläden das eine oder andere Souvenir zuzulegen.

Wer Abstand sucht, findet an der Atlantikküste entlang der Delaware Bay und am offenen Atlantik so manches beschauliche Fleckchen. Naturparadiese mit ausgemachten Freizeitmöglichkeiten sind etwa der Cape Henlopen State Park und der Delaware Seashore State Park.

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