Durango

Der Name Durango klingt förmlich nach Wildem Westen, und das kommt nicht von Ungefähr. Die kleine Stadt in den Bergen der Rocky Mountains im südwestlichen Colorado war Schauplatz unzähliger Westernfilme und wurde damit einem weltweiten Publikum bekannt. Sie trägt sogar den Beinamen Hollywood of the Rockies. Tatsächlich erinnert hier vieles an die Zeit von Saloons, Cowboys und wilden Schießereien. Voller Nostalgie gehört die kleine Ortschaft zu den ganz großen Zielen in Colorado, ja sogar im Südwesten der USA.

Dass hier die Zeit stillzustehen scheint, hat unzweifelhaft mit der vermutlich größten Attraktion zu tun, der Durango and Silverton Narrow Gauge Railway. Mit historischen Dampfrössern bespannte Traditionszüge befördern unzählige Besucher auf der gleichnamigen Eisenbahnverbindung zwischen Durango und dem Bergbaustädtchen Silverton. Einst errichtet, um die riesigen Vorkommen an Bodenschätzen zu befördern, ist die Schmalspurbahn heute eines der wenigen verbliebenen Relikte aus dieser Zeit. Umso besser ist der Erhaltungszustand der Strecke und ihrer Anlagen, die allesamt unter Denkmalschutz stehen. Den historischen Bahnhof in Durango kann man ebenso besichtigen wie den zugehörigen Lokschuppen, doch ohne eine Fahrt mit dem altehrwürdigen Zug war man nicht wirklich in der Stadt.

Keine Sorge, das ist dann doch etwas übertrieben, auch wenn die zugegebenermaßen kostspielige Tour mit der Schmalspurbahn wahrlich ein Erlebnis ist. Nicht minder einprägsam ist ein Bummel auf der Main Avenue. Die historische Hauptstraße verläuft vom Bahnhof durch die historische Innenstadt. An ihr reihen sich hübsche restaurierte Häuser aus der Zeit des WildenWestens aneinander. Der Lohn für die Mühe, das authentische Flair zu bewahren, ist ein Eintrag des gesamten Stadtkerns in das nationale Denkmalschutzregister.

In einem der vielen Cafés und Restaurants kann man diese besondere Atmosphäre buchstäblich auskosten. Einer dieser Orte ist die El Morro Tavern. Die Bar rühmt sich nicht nur als Durangos bestes Lokal für gutes Essen und Trinken, sondern war der Schauplatz der seltsamsten Schießerei in der Stadtgeschichte. Im Januar 1906 lieferten sich mit dem Sheriff und dem Stadtmarschall ausgerechnet zwei Gesetzeshüter einen Schusswechsel, den nur der Marschall überlebte.

Unterdessen laden Galerien und kleine Läden ein, sich von derlei bizarren Begebenheiten abzulenken, während zwei historische Hotels, The General Palmer und The Strater, wie gemacht sind, um gleich auch noch standesgemäß die Nacht zu verbringen. Als bedeutendstes regionales Zentrum im Südwesten Colorados herrscht in Durango aber auch an anderen Übernachtungsmöglichkeiten kein Mangel. Gern etwas länger bleiben sollte man hier auf jeden Fall, denn die Stadt hat ja noch einiges mehr zu bieten. So drängen sich die einheimischen Craft-Beer-Brauereien geradezu auf, den Tag bei süffigem Gebräu ausklingen zu lassen.

Ereignisreich geht es bei Events zu, mit denen Durango ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen versteht. Populäre Höhepunkte sind zum Beispiel das Durango Ragtime & Early Jazz Festival und das Snowdown, das inmitten des Winters die Massen in die Stadt lockt. Ohnehin ist in der kalten Jahreszeit in den umliegenden Bergen traditionell eine Menge los. Zu Füßen der San Juan Mountains gelegen, gibt es exzellente Wintersportmöglichkeiten etwa im Purgatory Ski Resort zwischen Durango und Silverton.

Überhaupt verheißt das bergige Umland eine Menge Spaß und Abenteuer. Sei es eine Rafting-Tour auf dem Animas River, der sich auch für einen entspannten Angelausflug empfiehlt, eine Wanderung oder eine Fahrt durch die malerische Umgebung. Durango ist eine Station am San Juan Skyway, einer Tourismusroute durch die Rocky Mountains im Südwesten Colorados, die zu den schönsten der USA gehört. Auch für Mountainbiker ist die Gegend mit unzähligen Trails ein Paradies. Pedalritter sollten sich vielleicht gleich das jährliche Iron Horse Bicycle Classic vormerken.

Schließlich verbergen sich in der Umgebung Durangos einige Attraktionen, die man nicht verpasst haben sollte. Die Region der Four Corners gehört zu den geschichtsträchtigsten Gegenden der Vereinigten Staaten. Berühmt ist etwa der Mesa Verde National Park ganz in der Nähe, der zugleich eine Welterbestätte ist. Auch zum Weltkulturerbe zählt das Aztec Ruins National Monument gleich hinter der Grenze zu New Mexico, das von Durango ebenfalls schnell erreicht ist. Ein anderes Zeugnis der frühen Hochkultur befindet sich mit dem Chimney Rock National Monument östlich der Stadt.

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