Ist von New York die Rede, meinen die meisten gewöhnlich New York City. Kein Wunder, ist die Mega-Metropole doch eines der weltweit bedeutendsten Reiseziele. Doch die Stadt ist eben nur eine Facette des gleichnamigen Bundesstaates im Nordosten der USA, der so viel zu bieten hat, dass man innerhalb einiger Tage eine ganze Weltreise erlebt.
Dabei müsste man New York City eigentlich gar nicht verlassen, um diese Weltreise zu unternehmen. Die Stadt gilt nicht ohne Grund als Schmelztigel, in dem sich alle Kulturen, Bräuche und Sprachen der Erde zusammengefunden haben. Diese Einflüsse spiegeln sich nicht nur in der Gastronomie wider, die so vielseitig ist wie an kaum einem anderen Ort, sondern im Erscheinungsbild ganzer Stadtviertel, in Museen und unzähligen Events.
Nicht ohne Grund steht New York City auch in dem Ruf als Stadt, die niemals schläft. So manches spielt sich dabei im Central Park ab. Der riesige Stadtpark ist ohnehin eine der Attraktionen, die man nicht verpasst haben darf. Auch der Blick von einer der spektakulären Aussichtsplattformen, eine Broadway-Show oder eine Tour mit der Fähre nach Staten Island gehören zum absoluten Pflichtprogramm.
Daneben bietet New York City so vieles mehr, dass man das Hinterland fast außer Acht lassen könnte. Zumal die Stadt ja nicht nur aus dem Stadtbezirk Manhattan besteht, den die meisten landläufig mit New York assoziieren. Auch die anderen Boroughs beherbergen Sehenswertes, darunter etwa der Zoo in der Bronx oder der Botanische Garten in Brooklyn, der vor allem zur Kirschblüte im April in ein zauberhaftes Rosa getaucht ist. In letzterem erhält man dann auch so etwas wie einen Vorgeschmack auf das, was New York jenseits des Stadttrubels zu bieten hat.
Nur ein paar Meilen vom Big Apple entfernt verspricht der New York State Naturlandschaften, die man ohne Weiteres auch in Neuengland verorten könnte. Da ist zum Beispiel vom Atlantik geprägtes maritimes Flair auf Long Island. Obwohl sehr dicht besiedelt, finden sich auf der größten Insel der kontinentalen USA malerische Gegenden und Strände, zum Beispiel in Montauk am östlichsten Punkt Long Islands, Farmen und Weingüter.
Der Bundesstaat bietet aber sehr viel mehr. Erstreckt er sich doch weit nach Norden und Westen bis nach Kanada bzw. zu den Großen Seen. Die dortigen Niagara-Fälle sind nicht ohne Grund einer der touristischen Leuchttürme des Staates. Die spektakulären Wasserfälle des Niagara River zwischen dem Eriesee und dem Ontariosee versprechen eines der atemberaubendsten Erlebnisse Nordamerikas und sind mit mehr als 20 Millionen Besuchern auch eine der meistbesuchten Attraktionen. Ein Ort, den man sich keinesfalls entgehen lassen darf! Der bereits 1885 eingerichtete Niagara State Park ist der älteste State Park der USA und ganzer Stolz der gleichnamigen Stadt Niagara Falls.
Zwischen den Großen Seen im Westen und Long Island ganz im Osten besticht New York mit einer schier endlosen Bandbreite an Sehens- und Erlebenswertem. Im westlichen Teil des Bundesstaates verspricht der Letchworth State Park eines von zahlreichen spektakulären Naturerlebnissen. Der Genesee River durchfließt eine imposante Schlucht und überwindet dabei mehrere Wasserfälle. Mit den bis zu 170 Meter hohen Felswänden genießt sie gar den klangvollen Beinamen „Grand Canyon des Ostens“.
Direkt östlich davon schließt sich mit den Finger Lakes eine nicht minder interessante Region New Yorks an. Die Gegend rings um die elf langgestreckten Seen ist mit mehr als 400 Weingütern als Wine Country des Staates bekannt. In einer der Weinkellereien sollte man einkehren, nachdem man in der herrlichen Landschaft gewandert ist. Allein der Finger Lakes Trail bietet mit einer Gesamtlänge von rund eintausend Kilometern mehr als genug Gelegenheit hierfür. Vor allem im Herbst, wenn sich die Bäume in farbenfrohem Blätterkleid präsentieren, ist die Szenerie umwerfend. Mit Syracuse und Rochester finden sich in der Region der Finger Lakes überdies spannende Städtereiseziele.
Der Gebirgszug der Adirondacks ist eine weitere unvergleichliche Naturschönheit, deren Schutz der gleichnamige Adirondack Park Rechnung trägt. Er ist mit mehr als 24.000 Quadratkilometern der größte Park seiner Art der USA außerhalb von Alaska. Übersät mit beschaulichen Ortschaften wie dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele Lake Placid und unzähligen Freizeitangeboten lockt der Park geschätzte zehn Millionen Besucher pro Jahr an. So mancher hat es auf die Flüsse und Bäche abgesehen, die wie geschaffen sind nicht nur zum Kajakfahren. Im Frühjahr zur Schneeschmelze sind sogar ausgemachte Wildwasserfahrten möglich.
Eingebettet in diese herrliche Landschaft, ist die Hauptstadt Albany der perfekte Ort, um eine Entdeckungstour durch diesen vielseitigen Bundesstaat würdig abzurunden. Die Stadt am Oberlauf des Hudson River beeindruckt unter anderem mit ihrem Kapitol, das zu den ungewöhnlichsten und aufwendigsten Parlamentsgebäuden in den USA zählt.