Im Osten North Dakotas unmittelbar an der Grenze zum Nachbarstaat Minnesota gelegen, behauptet sich Fargo stolz unter den Städten im Norden der kontinentalen USA. Das Selbstbewusstsein kommt nicht von Ungefähr. Schließlich ist Fargo mit seinen 125.000 Einwohnern nicht nur die größte Stadt in North Dakota, sondern auch der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt in einem Umkreis von mehreren hundert Kilometern.
Entsprechend gibt es mehr zu entdecken und erleben, als man auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde. So beherbergt die nach dem weltberühmten Unternehmer William George Fargo benannte Stadt das Plains Art Museum. Das größte Kunstmuseum North Dakotas lockt Kunstliebhaber neben einer dauerhaft ausgestellten Kunstsammlung zu den Schwerpunktthemen der modernen, zeitgenössischen und indigenen Kunst mit stetig wechselnden Sonderschauen.
Jenseits dieser Top-Attraktion zählt Fargo eine überraschend große Anzahl weiterer Museen, die verschiedenste Interessengebiete bedienen. Darunter sind das Children’s Museum at Yunker Farm, das Fargo Air Museum oder das Courthouse Museum. Wer sich für Baseball interessiert, kann im Roger Maris Museum auf den Spuren der Baseballlegende Roger Maris wandeln.
In Fargo gibt es sogar einen Walk of Fame. Am Besucherzentrum, das Fargo gemeinsam mit seiner Zwillingsstadt Moorhead in der 44th Street unterhält, haben sich Dutzende bekannte Künstler und andere Persönlichkeiten mit Abdrücken von Händen und Füßen sowie Schriftzügen in Beton verewigt.
Fragt man im Visitor Center nach lohnenden Sehenswürdigkeiten, empfehlen sie zunächst den Red River Zoo, der schließlich gleich um die Ecke zu finden ist. Ans Herz wird einem aber auch immer wieder das in West Fargo befindliche Bonanzaville gelegt. Das weitläufige Freilichtmuseum umfasst drei Dutzend historische Bauwerke wie Rathaus, Saloon, Gerichtsgebäude und Bahnhof, die einen Blick in die Zeit der ersten Siedler ermöglichen. Der ganze Stolz des Museums ist das älteste Bauwerk Fargos, eine kleine Blockhütte aus dem Jahr 1869.
Ein weiterer Ausflugstipp betrifft das Hjemkomst Center. Gleich jenseits des Red River gelegen, der die Staatsgrenze zu Minnesota markiert, erinnert das skandinavische Kulturzentrum an die nordeuropäischen Wurzeln vieler Einwanderer der Gegend. Hauptattraktionen sind Nachbauten eines traditionellen Wikingerschiffs und einer hölzernen Kirche. Beim alljährlichen Scandinavian Hjemkomst & Midwest Viking Festival mit Tanz, Unterhaltung, Vorführungen und Kursen stellen sie dann auch noch unter Beweis, dass es in der skandinavischen Kultur durchaus temperamentvoll zugehen kann.
Doch zurück zum Visitor Center: Dort lohnt sich noch ein Blick buchstäblich hinter die Kulissen. Hier ausgestellt sind nämlich die Originaldrehbücher und verschiedene Requisiten des Films Fargo aus dem Jahr 1996. Der oscarprämierte Streifen bescherte der Stadt einen beachtlichen Bekanntheitsgrad. Da ist es sogar verzeihlich, dass Fargo nur am Rande einen Rolle spielt und der größte Teil im benachbarten Minnesota handelt, wo auch gedreht wurde.
Um beim Thema zu bleiben, lohnt es sich, in der Innenstadt dem Fargo Theatre einen Besuch abzustatten. Das 1926 eröffnete Filmtheater ist nicht nur wegen seines originalgetreuen Erscheinungsbildes sehenswert, sondern als Schauplatz des Fargo Film Festivals und anderer Events eine Attraktion der Stadt. Aktuelle Filme ansehen kann man hier natürlich auch. Derweil herrscht draußen vor den Türen ein pulsierendes Treiben auf der Straße, die passenderweise den Namen Broadway trägt.
Der Broadway ist eine der wichtigsten Lebensadern der Stadt. Gesäumt von Geschäften und Restaurants, lädt der Broadway mitsamt seiner Umgebung zum Flanieren ein. Besonders lohnt sich das im Sommer, wenn alljährlich die dreitägige Downtown Fargo Street Fair steigt. Mit einer Mischung aus Unterhaltung, Gastronomie und Shopping lockt das Volksfest die Leute zu Zehntausenden in die Innenstadt. Die Street Fair ist die größte Veranstaltung ihrer Art in Norddakota und weit über die Region hinaus bekannt.