Mit State Route 12 kann sich Utah einer der schönsten Straßen der Vereinigten Staaten rühmen. Der knapp 200 Kilometer lange Highway durchquert einzigartige Landschaften und verbindet zahllose touristische Höhepunkte. Landläufig bezeichnet als Scenic Byway 12, verspricht diese Strecke unvergessliche Erlebnisse am laufenden Band. Es hat seinen Grund, dass der Journey through Time Scenic Byway, wie die Straße auch genannt wird, als eine von nur rund 30 Routen in den ganzen USA das Prädikat „All-American Road“ trägt.
Eines dieser Highlights ist der Bryce Canyon National Park, den Highway 12 bald nach seinem Beginn unweit der Kleinstadt Panguitch durchquert. Die vielgestaltigen und farbenprächtigen Felsformationen sind einzigartig. Schon auf dem Weg dorthin hat spart der Straßenverlauf nicht mit Reizen. So führt der Highway im Red Canyon durch zwei kleine in den roten Fels gehauene Tunnel, die zu den bekanntesten wie beliebtesten Fotomotiven des Scenic Byway 12 gehören. Der Red Canyon bietet zudem Möglichkeiten zum Wandern und Mountainbiking, ohne die Trails mit allzu vielen anderen Besuchern teilen zu müssen, und ist nach wie vor so etwas wie ein Geheimtipp.
Nur wenige Meilen nach dem Bryce Canyon streift die Straße das Grand Staircase-Escalante National Monument, eine der facettenreichsten Regionen im Südwesten der USA. Das riesige Schutzgebiet quillt förmlich über vor Attraktionen, deren Erkundung dank der großen Entfernung von der Zivilisation noch heute als Abenteuer angesehen werden kann. Vom Scenic Byway 12 zweigen ein paar staubige Nebenstraßen wie die Cottonwood Canyon Road oder die Hole-in-the Rock Road ab, auf denen man in die Wildnis eindringt. In ihr verbergen sich malerische Slot Canyons, Naturbögen und andere Formationen.
Auch ein Abstecher auf dem Burr Trail ist eine empfehlenswerte Ergänzung. Diese weitgehend geteerte Nebenstraße verbindet den Scenic Byway 12 mit dem südlichen Teil des Capitol Reef National Parks. Schluchten wie der Long Canyon oder der dramatische Ausblick auf die Waterpocket Fold im Capitol Reef machen einen Ausflug auf dem Burr Trail zu einem Erlebnis, das einen Road Trip auf der All-American Road würdig ergänzt.
Vor einem solchen Abenteuer deckt man sich am besten in einer der Handvoll Ortschaften entlang des Highway 12 mit Proviant ein und holt sich in den Besucherzentren in Cannonville und Escalante den einen oder anderen Tipp. In Escalante befindet sich der Petrified Forest State Park, in dem sich versteinerte Holzvorkommen bestaunen lassen, während die Ortschaft Boulder mit dem Anasazi State Park die Ruinen einer Siedlung der Anasazi beherbergt. Spätestens an Orten wie diesen offenbart sich, dass die offizielle Bezeichnung als Journey through Time Scenic Byway mehr als berechtigt ist.
Jahrmillionen alt sind auch die versteinerten Sanddünen, die sich zwischen Escalante und Boulder ausbreiten. Bevor der Scenic Byway 12 sie durchquert, verheißt der Head of the Rocks Overlook einen der besten Ausblicke über diese urige Landschaft. Entlang der Straße sind an besonders lohnenden Orten – und von denen gibt es einige – Aussichtspunkte angelegt. Weitere Stopps lohnen sich zumindest an der Powell Point Vista, am Boynton Overlook und am Hogback. Hier überquert der Highway einen Bergrücken mit stark abfallenden Abhängen zu beiden Seiten hin.
Im nördlichen Teil des Highway 12 empfiehlt sich der Larb Hollow Overlook, um die Aussicht abermals zu genießen. Die Straße führt hier kurvenreich durch gebirgiges Terrain. Die in der Gegend zahlreich wachsenden Espen verheißen im Herbst, wenn sich ihr Laub golden färbt, einen einzigartigen Kontrast zum blauen Himmel und der roten Canyonlandschaft, die sich am Horizont abzeichnet. Spätestens jetzt ist die Zeit gekommen, sich der Vorfreude auf den Capitol Reef National Park hinzugeben, in dessen Nähe der Scenic Byway 12 ein paar Meilen weiter schließlich endet.
Genaugenommen ist der Endpunkt von Highway 12 mit der Einmündung in den Utah Highway 24 in Torrey erreicht. Insgesamt ist die State Route 12 rund 123 Meilen lang. Eingedenk der Fülle an Sehenswürdigkeiten direkt an der Straße, aber auch in ihrem weiteren Umfeld, lohnt es sich, ein paar Tage mehr für die Fahrt einzukalkulieren.