Connecticut ist perfekt für eine Auszeit. Der drittkleinste Bundesstaat der USA hat so viel zu bieten, dass er dann doch irgendwie einer der ganz großen ist. Im südlichsten der Neuenglandstaaten begegnet einem Geschichte auf Schritt und Tritt. Die Landschaft ist herrlich – jenseits der traumhaften Atlantikküste erstreckt sich ein hügeliges Bergland mit vielen Wäldern. Dazwischen liegen pittoreske Ortschaften mit weißen Kirchtürmen und vornehm wirkenden Häusern. Es ist Neuengland vom Feinsten.
An der Küste lässt man sich am besten eine frische Brise um die Nase wehen, während man über die mondänen Strandpromenaden flaniert, die es in vielen Orten gibt. Dabei sollte man nicht die Zeit vergessen, denn romantische Ortschaften wie Norwalk, Milford oder Guilford laden mindestens zu einem kleinen Stadtbummel ein. In letzterer befindet sich mit dem 1639 erbauten Henry Whitfield House das älteste erhaltene aus Steinen errichtete Haus in ganz Neuengland.
Im Herzen Connecticuts erstrahlt die Hauptstadt Hartford zu Füßen des mächtigen Kapitols in einem Glanz, wie man es von Neuengland erwartet. Bekannt ist Hartford insbesondere als Heimatstadt des berühmten Schriftstellers Mark Twain. Sein Wohnhaus ist heute ein Museum.
Eine der schönsten Regionen sind die Litchfield Hills westlich von Hartford. Mit sanften Bergen und Tälern, überdachten Brücken und vornehmen Herrenhäusern präsentiert sich hier Neuengland vom Feinsten. Die kleinen Ortschaften im hügeligen Norden Connecticuts liegen vor einem wie gemalt.
Charakteristisch für diese traditionellen Orte ist eine Grünanlage im Herzen mit einer angrenzenden weißen Kirche, einem Gemeinschaftshaus, einem Gasthaus und zum Rand hin angeordneten Wohnhäusern. Da macht auch die berühmte Universitätsstadt New Haven keine Ausnahme. Der Sitz der altehrwürdigen Yale University ist eine der ältesten geplanten Städte der Vereinigten Staaten, und der von Ulmen beschattete Park direkt im Herzen ist einer der schönsten öffentlichen Plätze des Landes.
Wenn dann hier und überall in Connecticut im Herbst die Laubfärbung einsetzt und das saftige Grün kraftvollen roten, gelben und orangen Farben weicht, ist das Landschaftsbild perfekt. Der Höhepunkt der so genannten Fall Foliage hängt von den aktuellen Witterungsbedingungen im jeweiligen Jahr ab. Mitte Oktober ist normalerweise die beste Zeit.
Trotz seiner nur 13.000 Quadratkilometer findet sich in Connecticut noch genügend Platz für Farmen und Weingüter. Beste Voraussetzungen also, um den Streifzug durch den Constitution State in kulinarischer Hinsicht ansprechend abzurunden. Auch wenn der Long Island Sound Connecticut vom offenen Atlantik abschirmt, was der Region andererseits schwere Sturmfluten erspart, finden sich entlang der Küste zahllose Möglichkeiten, fangfrische Köstlichkeiten aus dem Meer zu genießen.
All das ist jeweils nur einen Steinwurf von den beiden Ostküstenmetropolen New York City und Boston entfernt. Connecticut erstreckt sich in etwa auf halbem Weg zwischen diesen beiden Städten. Damit eignet sich der vielleicht vielseitigste der Neuenglandstaaten hervorragend als Kontrastprogramm zu einer Tour nach New York oder Boston. Ideal angebunden an den Bahnverkehr der Ostküste – Hochgeschwindigkeitszüge zwischen New York City und Boston halten in Stamford und New Haven – kann man als Ergänzung zu einem Städtetrip einige der Basics von Connecticut sogar erkunden, ohne dafür ein Auto nutzen zu müssen.