Mobile

Ein ganz besonderer Ort ist Mobile. Die Hafenstadt am Golf von Mexiko verbindet gekonnt eine mehr als 300-jährige Geschichte, maritimes Flair und den Hauch der weiten Welt miteinander. Buchstäblich an jeder Ecke verspürt man die typisch südliche Gastfreundschaft, während man gemütlich von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten schlendert und dabei einen gelungenen Mix aus Tradition und Moderne bestaunt.

Die zweitgrößte Stadt in Alabama beeindruckt zuallererst mit ihrer gut erhaltenen Bausubstanz. In und um Downtown stehen insgesamt neun Bezirke unter Denkmalschutz. Die Straßen der Stadt sind gesäumt von historischen Bauwerken unterschiedlichster Stilrichtungen. Sehenswerte Beispiele sind etwa die Cathedral-Basilica of the Immaculate Conception mit ihrem mächtigen Portal oder der historische Komplex von Oakleigh mit dem gleichnamigen Herrenhaus in seinem Herzen.

Letzteres beherbergt eines der Hausmuseen, von denen es in Mobile eine ganze Reihe gibt. Weitere historische Bauwerke mit bekannten Hausmuseen sind unter anderem das Conde–Charlotte House aus dem Jahr 1822 oder das Bragg–Mitchell Mansion, das 1855 errichtet wurde.

Im historischen Bernstein-Bush-Haus ist das Mobile Carnival Museum untergebracht, gewissermaßen eines der Juwelen der Stadt. Erinnert es doch an die mehr als 300 Jahre währende Geschichte des Karnevals in Mobile. Wenngleich man heutzutage Mardi Gras landläufig mit New Orleans in Verbindung bringt, wurde die Karnevalstradition in den USA hier in Mobile begründet. Es war der Franzose Nicholas Langlois, der 1703 den ersten Karneval in Mobile veranstaltete. Die ältesten offiziellen Karnevalsfeierlichkeiten der Vereinigten Staaten sind bis heute ein Anker im kulturellen Leben der Stadt.

Noch umfassender in die lokale Geschichte eintauchen lässt sich im History Museum of Mobile. Es zeichnet die Entwicklung der Stadt seit ihrer Gründung im Jahr 1702 als Hauptstadt der damaligen französischen Kolonie Louisiana in all ihren Aspekten nach. Untergebracht ist das Museum neben dem Besucherzentrum in der Old City Hall. Mitte des 19. Jahrhunderts als Rathaus und Markthalle errichtet, ist das Bauwerk im Herzen der Stadt ein weiteres prominentes Beispiel für die historische Bebauung. Ebenfalls sehenswert ist das rekonstruierte Colonial Fort Condé gleich über die Straße.

Das Exploreum Science Center in direkter Nachbarschaft ist ein Wissenschaftsmuseum voller permanenter und wechselnder interaktiver Ausstellungen. Zwischen der Innenstadt und den Hafenanlagen macht das GulfQuest National Maritime Museum schon von Weitem auf sich aufmerksam. Sein Bauwerk, das einem großen Schiff nachempfunden ist, beherbergt ein Museum, das sich auf vielfältige Weise der maritimen Kultur und Geschichte der Golfregion widmet.

Am Ufer der Bucht von Mobile lockt der Battleship Memorial Park Militär-Enthusiasten. Kernstück des Parks sind die USS Alabama, ein Schlachtschiff aus dem Zweiten Weltkrieg, und das U-Boot USS Drum, das ebenfalls im Kampf gegen die Nazi-Diktatur zum Einsatz kam. Auf den Barriereinseln, die die Bucht von Mobile vom offenen Golf abschirmen, finden sich mit dem Fort Gaines auf Dauphin Island und dem Fort Morgan auf der gegenüberliegenden Halbinsel weitere militärhistorische Sehenswürdigkeiten.

Pflanzenliebhaber werden im Botanischen Garten von Mobile im Westen der Stadt voll auf ihre Kosten kommen. Die Mobile Botanical Gardens beherbergen unter anderem einen Rhododendron-Garten mit mehr als eintausend Exemplaren. Im Frühjahr erwartet die Besucher eine verschwenderische Blütenpracht. Etwas außerhalb befindet sich mit dem Bellingrath Gardens & Home ein weiterer Botanischer Garten. Die Stadt selbst beherbergt überdies unzählige Parkanlagen.

Herrliche Natur verspricht dagegen die Umgebung. Da sind einmal die schneeweißen Strände zum Beispiel auf Dauphin Island, einem sehr beliebten Ausflugsziel der Einheimischen. Ebenfalls vor den Toren der Stadt liegt mit dem Mobile-Tensaw River Delta nicht nur das zweitgrößte Flussdelta der kontinentalen USA, sondern auch ein wertvolles Ökosystem. Mit vielfältigen Lebensräumen und einer damit verbundenen enormen Artenvielfalt genießt es den Beinamen „Amazonas Nordamerikas“. Besucher können die Flachwassergebiete bei einer Airboat-Tour erkunden oder sich ein Kajak mieten.

Schließlich sei noch ein Wort über die darstellenden Künste verloren. Auch in dieser Hinsicht bekommt man in Mobile einiges geboten. Bedeutende Spielstätten sind das historische Saenger Theatre, die Heimat des einheimischen Sinfonieorchesters, und das Civic Center, in dem unter anderem die Oper und das Ballett der Stadt residieren.

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