Pennsylvania

Pennsylvania spielte seit jeher eine tragende Rolle in der Geschichte der USA. Hier entstand die Nation, spielten sich Schlüsselereignisse im Sezessionskrieg ab, vollzog sich die industrielle Entwicklung des Landes maßgeblich. Einwanderer prägten den Landstrich zwischen Atlantik und Eriesee nachhaltig und hinterließen ihre bis heute deutlich sichtbaren Spuren. Historie und Kultur begegnen einem im Keystone State buchstäblich auf Schritt und Tritt. Das macht Pennsylvania zur ersten Adresse für jeden mit einem halbwegs ausgeprägten Interesse für Geschichte.

Los geht’s in Philadelphia. Die Stadt ist nach New York City nicht nur die größte Metropole im Osten der USA, sondern eine der touristisch bedeutendsten Destinationen. Keine andere Stadt der USA hat mehr zur Geschichte des Landes zu bieten. Die größten Highlights sind die Independence Hall und die benachbarte Liberty Bell. In der Independence Hall debattierten die Gründerväter der USA die Unabhängigkeitserklärung und nahmen sie am 4. Juli 1776 an. Das Bauwerk gehört seit 1979 zum Weltkulturerbe. Diese Höhepunkte und weitere historische Schauplätze in der Umgebung sind zum Independence National Historical Park zusammengefasst.

Spannend ist auch Pittsburgh, die zweitgrößte Stadt des Staates. Lange für ihre Stahlherstellung bekannt, ist die Stadt seit den 1990-er Jahren dabei, ihr Image als graue Industriestadt abzustreifen. Nach Jahrzehnten des Niedergangs ist ein erfolgreicher Neuanfang geglückt. Mittlerweile ist man in Zukunftsbranchen gut aufgestellt und gilt sogar als eine der lebenswertesten Städte der USA. Auch als Besucher darf man sich auf vieles freuen.

So bietet die Geburtsstadt von Andy Warhol, dem natürlich ein eigenes Museum gewidmet ist, eine Vielzahl an Museen. Renommiert sind das Carnegie Museum of Natural History oder das Carnegie Museum of Art, um nur Beispiele zu nennen. Die Stadt erfreut sich auch einer reichhaltigen Theater- und Musikszene, ganz zu schweigen von der Gastronomie. Einflüsse der unterschiedlichsten Ethnien fanden Eingang in das kulinarische Angebot. Gut gestärkt kann man vom Mount Washington einen Blick über die imposante Skyline der Dreiflüsse-Stadt werfen, bevor man sich in das facettenreiche Hinterland Pennsylvanias verabschiedet.

Das ländliche Amerika hier im Nordosten ist die Heimat eines besonderen Menschenschlages, die ihr einfaches Leben oftmals noch fernab der modernen Zivilisation leben. Es sind die Amish People. Vor allem im Lancaster County, der deshalb auch als Amish Country bekannt ist, trifft man auf diese Menschen, bei denen die Zeit zu stehen scheint. Sie führen ein karges Leben, geprägt von Handarbeit, und auf den Highways sind sie mit Pferd und Kutsche unterwegs. Einen Einblick in das Leben der Amischen erhält man unter anderem in einem Freilichtmuseum in der Ortschaft Ronks vor den Toren der Stadt Lancaster. The Amish Village bietet Führungen an und nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise zurück in das 19. Jahrhundert.

In dieser Epoche, der Zeit des Bürgerkriegs, verharrt man in Pennsylvania an vielen Orten. Einer der zentralen Schauplätze des Sezessionskrieges liegt vor den Toren der hübschen Kleinstadt Gettysburg. Der dortigen Schlacht der ersten Julitage 1863, einem der blutigsten Ereignisse des Krieges, ist der Gettysburg National Military Park gewidmet. Nicht weit davon wartet die Hauptstadt Harrisburg neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten mit dem National Civil War Museum auf.

Auch im Hier und Jetzt gibt es in Pennsylvania jede Menge zu erleben. So werden hier einige herausragende Festivals ausgetragen. In Bethlehem findet alljährlich im August das Musikfest statt. Es ist das größte kostenlose Event dieser Art in den USA. Die ebenfalls jährliche Great Allentown Fair in der drittgrößten Stadt Allentown ist der bedeutendste Jahrmarkt Pennsylvanias und einer der ältesten der USA. Erstmals im Jahr 1852 als landwirtschaftliche Ausstellung abgehalten, steht heute die Unterhaltung des Publikums mit Konzerten und Shows im Vordergrund.

Spaß für die ganze Familie versprechen die Freizeitparks des Staates. Ob Dorney Park & Wildwater Kingdom in der Nähe von Allentown, Hersheypark im gleichnamigen Hershey, Idlewild Park bei Ligonier oder Sesame Place bei Philadelphia, es gibt unzählige Möglichkeiten, sich hervorragend zu amüsieren und dabei seine Geldbörse zu leeren.

Wie gut ist es da, dass im Gegensatz zu vielen anderen Staaten der Eintritt in die State Parks von Pennsylvania kostenlos ist. In den mehr als 120 State Parks, die über alle Landesteile verteilt sind, kann man zahllose Naturschätze entdecken, wenngleich viele dieser Areale auch oder sogar in erster Linie historische Stätten schützen. Besonders malerisch sind beispielsweise die Erie Bluffs sowie die Presque Isle am Eriesee vor den Toren der gleichnamigen und ebenfalls sehenswerten Stadt Erie.

Auch jenseits der jeweiligen Parkgrenzen besticht Pennsylvania mit einer facettenreichen Landschaft. Wie der Name des Staates schon verrät – Pennsylvania bedeutet so viel wie Penns Wald – ist das Land sehr waldreich. Vor allem im Herbst zur Zeit der Laubfärbung präsentiert sich die Region in dramatischen Farben. Zu dieser Zeit sollte man sich die – selbstverständlich auch sonst traumhafte – Delaware Water Gap National Recreation Area nicht entgehen lassen. Das Schutzgebiet entlang des Delaware River auf der Grenze zu New Jersey bietet zahlreiche verlockende Freizeitmöglichkeiten. Von hier empfiehlt sich nicht zuletzt ein Abstecher nach Scranton.

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