Raleigh ist die Hauptstadt von North Carolina und mit rund einer halben Million Einwohner die zweitgrößte Stadt des traditionsreichen Südstaates. Wer angesichts dieser politischen und historischen Bedeutung, Größe und Lage darauf tippt, dass Raleigh eigentlich ein spannendes Ziel sein müsste, liegt selbstverständlich goldrichtig.
Kunst- und Kulturliebhaber werden in Raleigh vollstens auf ihre Kosten kommen, finden sie hier doch Museen und Ausstellungen auf internationalem Niveau, die kaum einen Wunsch offen lassen. Das North Carolina Museum of Art umfasst rund 40 Kunstgalerien und ist eines der führenden Kunstmuseen im Süden der Vereinigten Staaten. Vollends einzigartig wird es durch seinen Museumspark mit verschiedenen Kunstinstallationen. Es ist der größte Park seiner Art in den USA.
Ein Leckerbissen für zeitgenössische Kunst ist das Contemporary Art Museum of Raleigh in der Innenstadt. Das Besondere an dieser multimedialen Kunstsammlung ist, dass die Ausstellungen ständig wechseln, so dass Besucher, die es dann und wann nach Raleigh zieht, immer wieder Neues zu Gesicht bekommen. Wer dabei auf den Geschmack gekommen ist, findet in der Umgebung einige gute private Kunstgalerien.
Um den Bummel durch die führenden Museen zu vollenden, empfiehlt sich aber zunächst eine Besichtigung des North Carolina Museum of History und des North Carolina Museum of Natural Sciences. Diese beiden anderen musealen Leuchttürme der Stadt sind genau richtig, wenn man sich für die Geschichte des Staates interessiert oder allem, was die Natur ausmacht, auf den Grund gehen möchte. Das Wissenschaftsmuseum ist eine der größten Einrichtungen seiner Art im Südosten der USA und – nicht ohne Grund – das meistbesuchte Museum North Carolinas. Die vier genannten Museen machen Raleighs klangvollem Beinamen als Smithsonian of the South alle Ehre – und verlangen übrigens noch nicht einmal Eintritt.
Des gesparten Geldes kann man sich in Raleighs Innenstadt problemlos an anderer Stelle entledigen. Die Straßen sind gesäumt von zahlreichen Restaurants und anderen Möglichkeiten zum zwanglosen Einkehren, mit denen sich die Hauptstadt zu einem Mekka für Foodies entwickelt hat. Eine gute Gelegenheit bietet zum Beispiel der historische City Market aus dem Jahr 1914. Mit seinen kopfsteingepflasterten Straßen, alten Laternen und kleinen Backsteinhäusern verströmt das Areal südlich des Moore Square ein Ambiente zum Wohlfühlen.
Nicht minder charmant ist der Warehouse District westlich von Downtown. Die einstigen Lagerhäuser beherbergen heute angesagte Galerien, Läden und Möglichkeiten zum Ausgehen und Einkehren. In Food Courts wie dem an der Ecke von Morgan Street und West Street finden sich verschiedenste kulinarische Optionen in geballter Form. Für Bierliebhaber empfiehlt sich der Raleigh Beer Garden nordwestlich von Downtown. Mit mehr als 380 permanent ausgeschenkten Fassbieren hat die Gastwirtschaft selbstverständlich einen Eintrag im Guinnessbuch.
Gut lässt sich auf kleinen Plätzen und in Parks wie dem Nash Square ausspannen, die die Häuserschluchten wohltuend unterbrechen. Dank des ganzjährig angenehmen Klimas kann man hier auch gern länger verweilen, und abends kann es gut sein, dass sie hier oder dort zu einem Konzert aufspielen. Garantiert etwas auf die Ohren bekommt man auch im Lincoln Theatre, einem der bekanntesten Veranstaltungsorte in Downtown für Live-Musik. Die Klänge die hier wie anderenorts abends auf die Straßen dringen und die Luft mit Rhythmen erfüllen, unterstreichen die mitreißende südliche Lebensfreude.
Für die hohe Schule in Sachen Kunstgenuss bietet sich ein paar Meter weiter mit dem Martin Marietta Center for the Performing Arts eine der führenden Kulturstätten North Carolinas. Das Zentrum der darstellenden Kunst am südlichen Ende der Fayetteville Street umfasst mehrere Bühnen, darunter das Raleigh Memorial Auditorium mit seinem imposanten Eingangsportal im Stil der griechischen Renaissance. Gleich fünf Ensembles sind hier beheimatet. Zudem sind hier regelmäßig auswärtige Künstler zu Gast. Mit 600 Vorstellungen im Jahr und mehr als 400.000 Besuchern ist das Center einer der bedeutendsten kulturellen Anker der Stadt.
Eine sehenswerte Landmarke und gewissermaßen ein Kontrapunkt in Sichtweite des Portals vom Raleigh Memorial Auditorium ist das North Carolina State Capitol am anderen Ende der Fayetteville Street. Eröffnet im Jahr 1840 und seitdem fast in seiner Erscheinung unverändert, dient es heute dem Gouverneur als Sitz und wird als Bürogebäude genutzt. Besuchen kann man das altehrwürdige Bauwerk dennoch.