Der Name des Staates Tennessee klingt irgendwie nach Musik. Vielleicht ist es aber auch nur eine Einbildung, die sich darauf gründet, dass Tennessee unzertrennlich mit Blues, Rock’n’Roll und Country verbunden ist. Es gibt kaum einen Ort, an dem man nicht auf die rhythmischen Klänge stößt, die eindrucksvoll die Lebensfreude und den südlichen Charme intonieren. Doch die Musik ist nur der Anfang, denn Tennessee hat so viel mehr zu bieten.
Die vielleicht beste Art, sich Tennessee zu nähern, ist seine berühmten Städte zu entdecken, die so ziemlich alles verkörpern, was den Staat ausmacht. Da ist zum einen die Hauptstadt Nashville, die als eines der bedeutendsten Zentren der Musikindustrie gilt. Vor allem bekannt für die hiesige Country-Musik, genießt die Stadt den Ruf als Music City.
Nicht viel anders sieht es in Tennessees zweitgrößter Stadt Memphis aus. In der Metropole am Mississippi River spielt Musik seit jeher eine Rolle. Hier entstand Anfang des 20. Jahrhunderts der berühmte Memphis Blues, was ihr nicht zuletzt den Beinamen Home of the Blues einbrachte. Die ins Blut gehenden Rhythmen erlebt man am besten auf der Beale Street mit ihren unzähligen Restaurants und Clubs in Downtown Memphis. Ohne den Besuch von Graceland, des Anwesens von Elvis Presley, wäre ein Besuch im Memphis ebenso wenig komplett wie ohne eine Dampferfahrt auf dem Mississippi.
Memphis ist aber auch bekannt für seine – bisweilen tragische – Rolle in der Bürgerrechtsbewegung. Der berühmte Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. wurde hier im Jahr 1968 ermordet. Das am Tatort im Lorraine Motel eingerichtete National Civil Rights Museum zeichnet die Entwicklung der Bürgerrechte vom Anbeginn im 17. Jahrhundert bis zum heutigen Tage nach. Eine einzigartige Mischung aus Kultur, Geschichte und landschaftlichem Reiz versprechen auch die anderen Metropolen des Staates Knoxville und Chattanooga.
Vor allem der östliche Teil Tennessees ist von außerordentlicher landschaftlicher Schönheit. Die Region östlich vom Cumberland Plateau zählt zu den natürlichen Schatztruhen der USA. Entlang der Grenze zu North Carolina und Virginia erstrecken sich mit den malerischen Blue Ridge Mountains die höchsten Gebirgszüge im Osten des Landes. In dieser Region liegt auch der Great Smoky Mountains National Park, der meistbesuchte Nationalpark der USA. Unzählige Wanderwege, märchenhafte Wasserfälle und insbesondere die dramatische Laubfärbung im Herbst machen diesen Park zu einer Klasse für sich, was auch die Unesco mit dem 1983 verliehenen Welterbestatus würdigt.
Vor den Toren des Nationalparks liegt das Städtchen Gatlinburg, das ungemein von dem enormen Interesse an den Great Smokies profitiert, sich jedoch auch mit eigenen Attraktionen einen Namen gemacht hat. So beherbergt der Freizeitpark Ober Mountain das einzige Ski-Resort in Tennessee. Die Gatlinburg Space Needle ist ein 124 Meter hoher Aussichtsturm mit einem Rundum-Panorama über die Stadt und die herrliche Umgebung. Der im wenige Meilen nördlich gelegenen Pigeon Forge gelegene Freizeitpark Dollywood ist mit drei Millionen jährlichen Besuchern nach den Great Smokies die meistbesuchte Touristenattraktion in Tennessee.
Schließlich hat der Volunteer State, wie sich Tennessee auch nennt, eine vielfältige gastronomische Szene zu bieten, was angesichts der verschiedensten kulturellen Einflüsse kaum verwundern mag. Wenn es dazu etwas Alkoholisches sein soll, hat man die Qual der Wahl. Zum Beispiel zwischen handgemachten Bieren aus einer der zahlreichen Brauereien der Region und einem Tennessee Whiskey.
Denn Whiskey gehört ebenso unzertrennlich zu dem Staat wie seine Musik. Tennessee ist die Heimat der berühmten Destillerie Jack Daniel. Sie ist die älteste eingetragene Destillerie der USA und ihr Produkt die meistverkaufte Whisky-Marke. Jack Daniel’s Tennessee Whiskey ist daher so etwas wie ein Aushängeschild des Staates, auf das sie nicht nur in Lynchburg, dem Unternehmenssitz, mehr als stolz sind.
Doch da ist noch viel mehr als das berühmte Markenzeichen. Auf dem durch alle Ecken des Staates verlaufenden Tennessee Whiskey Trail lernt man Destillerien kennen, erfährt mehr über die hochprozentige Spezialität und spürt Land und Leute auf ganz besondere Weise.