Hartford ist nicht nur eine der ältesten Städte der USA, sondern auch die Hauptstadt des kleinen Bundesstaates Connecticut. Schon diese zwei Umstände versprechen Hartford zu einem interessanten Reiseziel werden zu lassen. Ein Versprechen, das die Stadt ohne Weiteres einhält und geweckte Erwartungen sogar mit Leichtigkeit übertrifft.
So kann Hartford mit Dingen aufwarten, die es nur hier gibt. Die Stadt beherbergt mit dem Wadsworth Atheneum das älteste Kunstmuseum der USA. 1844 eröffnet und seitdem ununterbrochen für die Öffentlichkeit zugänglich, verbergen sich hinter seiner wuchtigen Fassade Tausende Kunstwerke von unschätzbarem Wert. Entlang von ägyptischen Bronzen, Werken des europäischen Barock, impressionistischen Gemälden bis hin zu Kunstwerken der Moderne lässt sich hier eine Reise durch Jahrtausende währende Kunstgeschichte unternehmen.
Nur ein Straßenblock trennt das Wadsworth Atheneum vom ältesten öffentlich finanzierten Stadtpark des Landes, dem Bushnell Park. Die 20 Hektar grüne Lunge und beliebter Aufenthaltsort der Einheimischen ist in mehrfacher Hinsicht interessant. So befindet sich an der Nordseite mit dem Soldiers and Sailors Memorial Arch aus dem Jahr 1886. Dieses Denkmal ist der erste dauerhaft errichtete Triumphbogen in den Vereinigten Staaten.
Das Bushnell Park Carousel aus dem Jahr 1914 mit seinen 48 geschnitzten Pferden und zwei Kutschen ist eines der ältesten noch funktionsfähigen Karusselle des Landes und dreht unermüdlich seine Runden. Es ist eine der liebenswerten Attraktionen des mit weiteren Denkmälern und Statuen bestückten Parks, der damit selbst fast wie ein lebendiges Museum wirkt. Und wie lebendig! Denn hier finden das ganze Jahr über Festivals und andere Events statt.
Über dem südlichen Teil des Parks thront das State Capitol mit seiner goldenen Kuppel, während die Ränder von weiteren Sehenswürdigkeiten flankiert sind, die einen Besuch in Hartford zu etwas Einzigartigem machen.
Direkt nebenan empfiehlt sich das Bushnell Performing Arts Center als Connecticuts führender Kulturtempel. Es beherbergt mit der Mortensen Hall und dem Belding Theater zwei große Konzertsäle und ist Spielort des Hartford Symphony Orchestra und der Connecticut Opera. Das ganze Jahr über umfasst das reichhaltige Angebot Konzerte, Theateraufführungen, Musicals und alles, was das Repertoire der darstellenden Kunst sonst noch bietet. In der Church Street bereichert die Hartford Stage die kulturelle Landschaft von Downtown.
All die Ziele in der kompakten Innenstadt erreicht man bequem zu Fuß, was Hartford den Ruf einbrachte, zu den fußgängerfreundlichsten Städten zu zählen. Bei einem Spaziergang kommt man fast zwangsläufig am Connecticuts Old State House vorbei, dem Vorgänger des heutigen Parlamentsgebäudes. Das Bauwerk aus dem Jahr 1796 ist ein architektonisches Juwel und gehört zu den ältesten noch erhaltenen Kapitols der Vereinigten Staaten. Nur wenig jünger ist die Center Church aus dem Jahr 1807. Mitsamt dem sie umgebenden Ancient Burial Ground, der letzten Ruhestätte bekannter Persönlichkeiten der Stadt, ist die Kirche eines der vielen Beispiele für die lange und reiche Geshcichte, die sie hier liebevoll bewahren.
Andererseits versteht es Hartford, mit kontrastreichen Akzenten gekonnt den Bogen zur Zukunft zu spannen. So beherbergt ein futuristisch anmutendes Bauwerk das Connecticut Science Center, ein Wissenschaftsmuseum für Kinder und Jugendliche mit interaktiven Ausstellungen und unzähligen Aktivitäten. Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Columbus Boulevards, hat ein anderes Bauwerk Geschichte geschrieben. Das Phoenix Mutual Life Insurance Building war das erste Gebäude der Welt, das aus nur zwei Seiten besteht. Zu verdanken ist dies seinem Grundriss in Form einer Ellipse, was ihm im Volksmund den Namen Boat Building einbrachte.
Wer jetzt noch letzte Zweifel daran hegt, dass Hartford seit jeher eine ausgesprochene Hochburg für Kultur und Kreativität ist, sei daran erinnert, dass auch berühmte literarische Werke in Hartford entstanden. Der weltberühmte Schriftsteller Mark Twain lebte hier und verfasste seine bekannten Werke mit den Protagonisten Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Er verfasste überdies Artikel für den noch immer erscheinenden Hartford Courant, die älteste Tageszeitung der USA. Twains Wohnhaus ist heute ein Museum.
Auch die einflussreiche Schriftstellerin und Aktivistin Harriet Beecher Stowe nannte Hartford ihr Zuhause, wo ihr berühmtes Werk „Onkel Toms Hütte“ entstand. Das Harriet Beecher Stowe Center verrät alles Wissenswerte über dieses Buch und das Leben und Wirken der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Persönlichkeit. Die beiden Häuser befinden sich in direkter Nachbarschaft zueienander westlich von Downtown. Ein Besuch hier lässt sich dann noch formidabel mit einer Stippvisite im Connecticut Museum of Culture and History gleich um die Ecke verbinden.