Omaha ist ein Ort, an dem sich das Vorurteil, der Mittlere Westen der USA sei langweilig und habe nichts Substanzielles zu bieten, trefflich widerlegen lässt. Die größte Stadt des Bundesstaates Nebraska ist ein wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum. Kein Wunder angesichts einer Bevölkerung von einer halben Million, was Omaha als bedeutendste Stadt in einem Korridor zwischen den Metropolen Chicago und Denver auszeichnet. Da liegt der Gedanke schon von vornherein nahe, dass es einiges zu entdecken gibt.
Einer der besten Orte, um Omaha zu erkunden, ist der historische Bezirk Old Market südlich von Downtown. Wo einst in Lagerhäusern Obst und Gemüse darauf wartete, verkauft zu werden, sind heute Läden und Galerien, Restaurants und Bars untergebracht. Einige der Gasthäuser gelten als die ersten Adressen der Stadt. Am besten findet man es selbst heraus. Die Auswahl ist riesig und so verlockend, dass man gern mehrmals wiederkommt. Überhaupt ist das Viertel ein einladendes Schmuckstück und wie gemacht zum Spazieren und Genießen des urbanen Flairs.
Sogar der südlich an den Old Market angrenzende altehrwürdige Bahnhof der Stadt ist eine Attraktion. Die historische Station, an der heute die Züge der Strecke zwischen Chicago und Emeryville (San Francisco) halten, ist eines der bedeutendsten Art-Deco-Bauwerke im Mittleren Westen. Und als wäre das nicht schon für sich genommen Grund genug, der Union Station einen Besuch abzustatten, lockt das hier befindliche Durham Museum.
Apropos Museum: Museen gibt es in Omaha reichlich, so dass Kulturliebhaber bestimmt nicht enttäuscht die Stadt nach einer Stippvisite verlassen werden. Das Joslyn Art Museum beherbergt Nebraskas bedeutendste Kunstsammlung. Im mehrfach ausgezeichneten Omaha Children’s Museum können sich Kinder spielerisch darin probieren, die Welt zu entdecken und zu verstehen. Eine Besonderheit verspricht das Bemis Center for Contemporary Arts. Neben Dauerausstellungen bietet das Kunstzentrum Künstlern eine Plattform, um ihre Kreativität vor einem breiten Publikum auszuleben.
Live-Darbietungen in überraschender Vielfalt versprechen auch die Kulturtempel der Stadt, von denen es mehr gibt, als man einer Stadt in dieser Region zugetraut hätte. Das Holland Performing Arts Center ist Spielort des Omaha Symphony Orchestra, während das Orpheum Theatre die Oper der Stadt beherbergt und zahlreiche Broadway-Musicals aufführt. Landesweit in Fachkreisen bekannt ist das Blue Barn Theatre. Nicht zuletzt trägt das Omaha Community Playhouse als größtes Laientheater der USA zu dem ausgezeichneten Ruf der Stadt in kultureller Hinsicht bei.
Überdies hat Omaha einen Namen als Musikstadt. Berühmt für ihren Blues und Jazz und den ganz eigenen Omaha Sound, brachte die Stadt zahlreiche Künstler und Bands hervor und mit den Saddle Creek Records sogar ein eigenes Musiklabel. Die reiche Musikkultur feiern sie alljährlich im August mit dem Omaha Blues, Jazz & Gospel Festival.
Nach all den Eindrücken und Erlebnissen, die die Metropole am Missouri River bietet, laden die öffentlichen Parks der Stadt zu einer Verschnaufpause ein. Der Heartland of America Park ist wie geschaffen hierfür. Bei einer Gondeltour auf dem Conagra Lake kann man die Seele baumeln lassen. Auch die Gene Leahy Mall at the Riverfront in Downtown hat ihre Reize. Doch Vorsicht – wer mit Kindern unterwegs ist, die die Downtown Slides, zwei große Rutschen, für sich entdeckt haben, wird gewiss Probleme haben, sich hiervon zu verabschieden. Überzeugen lässt sich der Nachwuchs womöglich aber mit der Aussicht auf einen Zoobesuch, der in Omaha ganz besonders vielversprechend ist.
Der Henry Doorly Zoo mit angeschlossenem Aquarium ist eine von Omahas Top-Attraktionen. Er gilt als einer der schönsten Zoos der USA und ist ,mit mehr als zwei Millionen Gästen auch einer der meistbesuchten. Höhepunkte sind der Lied Jungle, einer der weltgrößten überdachten Regenwälder, sowie der Desert Dome. Die künstlich geschaffene Wüstenlandschaft ist ebenfalls eine der größten ihrer Art weltweit. Mit der spannenden Ausstellung Kingdoms of the Night beherbergt die Zoo einen weiteren Superlativ – es ist die größte und aufwendigste Sammlung nachtaktiver Tiere auf der Welt.